Nasenbluten sieht meist dramatischer aus als es ist. Schon wenige Milliliter Blut genügen, um ein Taschentuch zu durchtränken. Meist sind die Blutungen harmlos und nur selten ist ein Arztbesuch nötig.

Ursachen für Nasenbluten

Eine der Aufgaben der Nase ist das Anwärmen der Atemluft. Dafür ist die Nasenschleimhaut durchzogen von einem dichten Geflecht aus Blutgefäßen. Diese Gefäße liegen direkt unter der Haut und daher kommt es leicht zu Blutungen.

Häufige Ursachen für Nasenbluten sind Gewalteinwirkung oder starke körperliche Belastungen, wie Sport, Raufereien, Husten, ein Schlag auf die Nase oder bei kleinen Kindern „Nasebohren“. Durch trockene Heizungsluft kommt es im Winter schneller zu Nasenbluten. Denn Austrocknen der Nasenschleimhaut begünstigt das Platzen der Gefäße. Der Missbrauch von Nasentropfen oder Kokain hat den selben Effekt. Weitere begünstigende Faktoren sind die Einnahme von Blutverdünnern, Allergien, eine schiefe Nasenscheidewand, Bluthochdruck und Rauchen.

Erste Hilfe und Vorsorge

Die wichtigste Verhaltensregel bei einer blutenden Nase lautet: Ruhe bewahren. Denn in der Regel ist Nasenbluten ein harmloses Symptom und lässt sich ohne ärztliche Hilfe stoppen. Dr. Petra Bubel vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte erklärt: „Ich empfehle meinen Patienten immer, zuerst ein Taschentuch zu nehmen und auszuschnäuzen, damit das schon geronnene Blut aus der Nase kommt.“

Dr. Klaus Domedy, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten im Ärztezentrum der Techniker Krankenkasse in Nehmten (Schleswig-Holstein) rät darüber hinaus, die Blutgefäße in der Nase für circa zehn Minuten zu verschließen. „Dazu werden entweder die Nasenflügel mit den Fingern zusammengedrückt, Watte in die Nasenlöcher eingeführt oder gefäßverengende Tropfen lokal angewendet.“

Die Haltung sollte aufrecht sein und der Kopf leicht nach vorne geneigt. Das verhindert, dass Blut in den Rachen läuft und verschluckt wird. Keinesfalls sollte man den Kopf in den Nacken legen. Dr. Bubel warnt: „Das ist grundverkehrt: Dann läuft Blut nach hinten und landet bestenfalls im Magen, dann wird Ihnen irgendwann schlecht.“ Ein kalter Lappen oder eine Kühlpackung im Nacken helfen zusätzlich. Durch die Kälte ziehen sich die Gefäße zusammen.

Wer öfter von Nasenbluten betroffen ist, kann mit salzhaltigen Nasensprays vorbeugen. Spezielle Nasensalben oder Vaseline pflegen die Nasenschleimhaut ebenfalls. Gerade im Winter bei sehr trockener Wohnungsluft sollten Betroffene moderat heizen und regelmäßig lüften. Für ein gutes Raumklima sorgen Luftbefeuchter.