Frühgeborene und Kinder aus Familien mit Augenproblemen leiden häufiger unter Sehfehlern als ihre Altersgenossen. Eltern sollten ihre Kleinen genau beobachten und bei Auffälligkeiten zum Arzt gehen. Das empfiehlt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).
Schielen und Blinzeln als Anzeichen ernstnehmen
Etwa jedes zehnte Kind in Deutschland sieht schlecht. Bei über der Hälfte aller Kinder erkennen Experten die Sehfehler zu spät. Eine lebenslange Sehschwäche ist häufig die Folge. Ein erhöhtes Risiko haben Frühgeborene und Kinder aus Familien, in denen bereits Probleme mit den Augen bestehen. In diesen Fällen ist eine erhöhte Aufmerksamkeit der Eltern gefragt. „Lichtscheu, häufiges Blinzeln und Augenkneifen, mangelnder Blickkontakt, aber auch eine schiefe Kopfhaltung können Anzeichen für eine Sehschwäche sein“, erklärt Dr. Ulrich Fegeler, Bundespressesprecher des BVKJ. Kinder entwickeln normalerweise bis zum dritten Lebensmonat einen konstanten Blickkontakt mit ihren Eltern. Ab dem sechsten Monat sind dauerhaftes Schielen oder Zittern der Augen beim Fixieren von Objekten Anzeichen für eine Fehlsichtigkeit.
Unentdeckte Sehfehler bei ABC-Schützen
Im Rahmen allgemeiner Vorsorgeuntersuchungen testen Kinder- und Jugendärzte die Augen der Kleinen auf Sehfehler. Gibt es Anlass zur Sorge, überweisen sie an den Augenarzt. Aktuell erstatten nur wenige Krankenkassen die ausführliche Prüfung der Sehleistung bei der U5 bis U7. Stellt der Arzt aber eine Sehstörung bei der Augenvorsorge fest, übernehmen alle Krankenkassen die Kosten.
„Auch wenn bis zum Schuleintritt anscheinend keine Probleme aufgetreten sind, kann sich dann eine leicht, bisher gut ausgeglichene Fehlsichtigkeit bemerkbar machen. Klagt ein Kind über Kopfschmerzen, schnelle Erschöpfung, verschwommene Buchstaben und Schwierigkeiten, beim Lesen die Zeile zu halten, kann schlechtes Sehen die Ursache sein“, erklärt Dr. Fegeler. In diesem Fall schafft ein Besuch beim Augenarzt Klarheit.