Um die Tabakentwöhnung zu unterstützen, stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Diese standen in Verdacht, mit Risiken für das Herz verbunden zu sein. Eine Meta-Analyse nordamerikanischer Forscher zeigt: Medikamente zur Tabakentwöhnung gefährden das Herz von herzgesu nden Menschen nicht. Bei bestehender Herzkrankheit gilt Vorsicht.
Kein höheres Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall
Um die Tabakentwöhnung zu unterstützen, sind drei verschiedene Arten von Medikamenten auf dem Markt: Arzneimittel mit dem Wirkstoff Bupropion, Medikamente mit den Wirkstoff Vareniclin und Nikotinersatzpräparate in Form von Pflastern oder Kaugummis. Alle drei standen im Verdacht, mit Risiken für das Herz verbunden zu sein. Dieser Zusammenhang gilt jedoch nicht bei herzgesunden Menschen. Dies belegen die Ergebnisse einer Meta-Analyse von Forschern der Stanford Universität (USA), der Ottawa Universität (Kanada) sowie der McMaster Universität Hamilton (Kanada). Die Daten von über 30.000 Studienteilnehmern aus 63 klinischen Studien lagen der Auswertung zugrunde.
Die Analyse ergab: Die Häufigkeit von ernsthaften Komplikationen wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Herztod erhöhte sich nach Einnahme eines der drei Medikamente nicht. „Die bei der Raucherentwöhnung einsetzbaren Medikamente stellen also keine erhöhte Gefahr für das Herz von gesunden Menschen dar“, schlussfolgert Prof. Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lungenstiftung e. V.
Bei Medikamenteneinnahme nicht mehr Rauchen!
„Bei den Nikotinersatzpräparaten war zwar eine Beschleunigung der Herzfrequenz oder eine Veränderungen der Herzschlagrate zu beobachten, diese waren aber meistens darauf zurückzuführen, dass die Patienten zusätzlich zu den Medikamenten Zigaretten geraucht hatten – was natürlich ein Unsinn und kontraproduktiv ist“, kommentiert Morr. Der Experte betont: „Zweifellos überwiegen die gesundheitlichen Vorteile nach einem Rauchstopp alle potenziellen Nebenwirkungen der Medikamente, die zur Unterstützung der Raucherentwöhnung eingenommen werden.“
Bei Herzleiden Warnhinweise beachten
Haben Patienten dagegen eine bestehende Herzerkrankung, gelten für die Medikamente zur Tabakentwöhnung weiterhin bestehende Warnhinweise. Betroffene sollten mit ihrem Arzt vor der Medikamenteneinnahme Rücksprache halten. Eine nicht-medikamentöse Alternative sind spezielle Tabakentwöhnungsprogramme, die psychologische Entwöhnungshilfen und Therapien anbieten.