„Ich muss mal drüber schlafen“ ist offenbar keine faule Ausrede. Die REM-Phase des Schlafes, in der wir träumen, steigert die Kreativität und hilft so, Probleme zu lösen. Dies ergab eine Studie US-amerikanischer Forscher.
Träume und Kreativität
Die Abkürzung REM kommt von „Rapid Eye Movement“, das ist jene Phase des Schlafs, in der Träume entstehen. Die Studie unter der Leitung von Sara Mednick und Denise Cai am psychologischen Institut in San Diego ergab, dass die REM-Phase die kreativen Prozesse im Gehirn verbessert – und zwar mehr als jede andere Schlafphase oder der Wachzustand. Die Testpersonen schnitten bei diversen Denkaufgaben besser ab, wenn sie davor ein Schläfchen halten konnten.
Die Studienteilnehmer mussten vorgegebene Wortgruppen logisch ergänzen. Etwa die Reihe „cookie, heart, sixteen“, also Keks, Herz und Sechzehn. Die Lösung war in diesem Fall „sweet“, süß, weil Kekse süß sind und „sweet“ oft in Verbindung mit den anderen beiden Wörtern gebraucht wird – zum Beispiel in „sweetheart“ oder „sweet sixteen“.
Die Teilnehmer wurden einmal morgens und einmal abends getestet. Manche hielten dazwischen ein Nickerchen mit REM-Phase, manche eines ohne und der Rest durfte gar nicht schlafen. Während sich die beiden letzten Gruppen am Nachmittag bei den Kreativaufgaben überhaupt nicht verbesserten, erzielte die Gruppe mit REM-Schlaf um 40 Prozent bessere Ergebnisse.
Denkprozesse werden im Schlaf verknüpft
„Wir haben herausgefunden, dass bei bekannten Probleme einfach nur etwas Zeit verstreichen muss, um eine Lösung zu finden“, sagt Sara Mednick. „Aber bei neuen Problemen erhöht nur der REM-Schlaf das kreative Denkvermögen.“ Als Grund vermuten die Forscher, dass diese Schlaf-Phase die Verknüpfung von Gedanken im Gehirn stimuliert. So werden neue Informationen mit gespeicherten Gedächtnisinhalten assoziiert. Also: Bei scheinbar unlösbaren Problemen einfach mal drüber schlafen.