Der Darm kümmert sich um unseren Stoffwechsel, liefert dem Körper lebensnotwendige Energie und trägt maßgeblich zu einer gesunden Abwehr bei. Grund genug, ihn bei seinen täglichen Aufgaben zu entlasten. Mit folgenden Tipps für den Alltag lässt sich der Verdauungstrakt unterstützen und die Darmgesundheit langfristig aufrechterhalten.
Biorhythmus beachten
Um dem Darm einen guten Start in den Tag zu ermöglichen, trinken gesundheitsbewusste Menschen am besten ein Glas lauwarmes Wasser auf nüchternen Magen. „Dieses regt das Verdauungsorgan an und bereitet den Magen-Darm-Trakt sanft auf die folgenden Mahlzeiten vor", erklärt Prof. Dr. Stefan Hillejan, Phlebologe und Proktologe der Praxisklinik für Venen- und Enddarmerkrankungen in Hannover. Morgens befindet sich der Darm in seiner aktivsten Phase. Daher bekommt ihm ein ausgiebiges, nährstoffreiches Frühstück mit Vollkornbrot und Obst sehr gut. In der Mittagspause oder nach der Arbeit unterstützen 15 Minuten Bewegung die Darmtätigkeit auf natürliche Weise. Zum Abendbrot sollte es leichte Kost geben, da sich die Stoffwechselprozesse zum Ende des Tages verlangsamen.
Das schmeckt dem Darm
Prof. Hillejan rät, mehrmals wöchentlich Lebensmittel mit besonders hohem Ballaststoffgehalt auf dem Speiseplan zu setzen. Hierzu zählen Weizenkleie, Leinsamen, Mandeln, getrocknete Pflaumen oder Vollkornbrot. Zwiebeln, Heidelbeeren und ungeschälte Äpfel wirken sich besonders positiv auf die Verdauung aus. In den Nahrungsmitteln enthaltene Polyphenole helfen dem Darm, beschädigte Zellen zu reparieren. Wer mehrmals pro Woche unterschiedliche Joghurtsorten verzehrt, tut seinem Verdauungstrakt einen weiteren Gefallen. Sie liefern Milchsäurebakterien, die die Darmflora und das Immunsystem im Gleichgewicht halten.
Wenn der Darm verrückt spielt
Treten über mehrere Tage ungewöhnliche Störungen auf, etwa vermehrt abgehende Winde, Blut im Stuhl, Krämpfe oder Durchfall, sollten sich Betroffene einem Spezialisten anvertrauen. Dieser klärt ab, ob ein bestimmtes Essverhaltens oder körperliche Ursachen der Grund für die Beschwerden sind. In den meisten Fällen liegen lediglich Nahrungsmittelunverträglichkeiten, kleinere Darmausstülpungen – auch Polypen genannt – oder Frühstadien eines Hämorrhoidalleidens vor. Diese Leiden lassen sich meist gut behandeln.