Geschwollene Lymphknoten sind nicht immer ein Grund zur Sorge. Sie vergrößern sich im Zuge von Infektionen und weisen auf eine aktive Abwehr hin. Wann ein Arztbesuch angezeigt ist, erklärt ein Experte des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte.
Meist harmloses Symptom
„Geschwollene Lymphknoten sind in der Regel ein Anzeichen für ein aktives Immunsystem und nehmen mit der Genesung wieder ihre normale Form an. Das kann unter Umständen mehrere Wochen dauern“, weiß Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). „Vergrößern sich die Lymphknoten aber sehr schnell und die Haut um die Knoten verfärbt sich rot oder bläulich, sollte dies Anlass für eine rasche Vorstellung in der Praxis sein – insbesondere dann, wenn dabei Fieber auftritt.“ Sind die Lymphknoten eines Kindes über fünf Tage lang geschwollen oder akut schmerzhaft und druckempfindlich, sollten Eltern mit ihrem Nachwuchs ebenfalls zum Kinder- und Jugendarzt. Ärztliche Untersuchungen sind auch erforderlich, wenn sich Begleitsymptome wie anhaltende Müdigkeit oder Gewichtsverlust einstellen, ergänzt der Experte.
Schwellung weist auf Infektionsort
Lymphknoten produzieren bei einer Infektion Antikörper, sogenannte Lymphozyten, die Keime oder Gift bekämpfen und aus dem Körper filtern. „Häufig befinden sich die vergrößerten Knoten in der Nähe der Infektion oder des Ortes, wo die Keime eingedrungen sind. So verdicken sich die Lymphknoten am Nacken, wenn der Rachen entzündet ist. Bei Viren, die sich überall verbreiten, sind häufig viele Lymphknoten betroffen“, erläutert Fegeler. „Auch exotische Krankheiten nach einer Reise oder durch Nagetiere übertragene Krankheiten können die Lymphknoten anschwellen lassen. Nur in sehr seltenen Fällen können geschwollene Lymphknoten auf einen Tumor hinweisen“, beruhigt der Experte.