In Malaria-Gebieten steigt die Anzahl der Neuerkrankungen. Dies ergab eine Analyse US-amerikanische Forscher. Experten vermuten den Klimawandel als Auslöser und raten Urlaubern, sich vor Reiseantritt über Möglichkeiten der Prophylaxe zu informieren.
Malaria-Gebiete dehnen sich aus
Ein Forscherteam um Mercedes Pascual von der Universität von Michigan wertete Klimadaten und Daten zu Erkrankungsraten von Malaria aus. Untersuchungsgebiete waren das westkolumbianische Departament Antioquia sowie die Region Debre Zeyit in Zentral-Äthiopien. In Kolumbien zeichneten einheimische Wissenschaftler und Klimatologen die Daten zwischen 1990 und 2005 auf, in Äthiopien reicht die Aufzeichnungsphase von 1993 bis 2005.
Die Analyse der Daten ergab, dass die Ausbreitungsgebiete der Malaria sich in wärmeren Monaten in höhere Gebirgslagen ausdehnen. In kälteren Monaten gibt es eine Bewegung in die Gegenrichtung. Insgesamt nahm die Zahl an Neuerkrankungen mit Malaria in beiden Ländern zu. Verantwortlich für die steigenden Erkrankungszahlen ist nach Schätzungen von Pascual der Klimawandel. Seit 1980 nahm die Durchschnittstemperatur in beiden Gebieten um etwa ein Grad zu. Vom wärmeren Klima profitiert die Stechmücke Anopheles quadrimaculatus, die Malaria übertragen kann.
Vor Reiseantritt informieren
Ein weiterer Anstieg der Temperatur würde vor allem Äthiopien treffen. Denn dort leben 37 Millionen Menschen in einer Höhe von 1600 bis 2400 Metern über Normalnull. Pascual schätzt, dass es hier bei einer weiteren Erwärmung um ein Grad Celsius zu 3 Millionen zusätzlichen Malaria-Erkrankungen bei Kindern unter 3 Jahren käme.
Reisende, die einen Urlaub in Länder mit Malariaverbreitung planen, sollten sich im Vorfeld über Sinn und Möglichkeiten der Prophylaxe informieren. Wichtigster Ansprechpartner ist der Hausarzt.