Die diesjährige Weltstillwoche vom 29.9. – 5.10.2014 steht unter dem Motto „Stillen – ein Gewinn fürs Leben“. Stillen ist in jeder Hinsicht ein Gewinn. Denn Muttermilch ist kostenlos, jederzeit und überall verfügbar und hygienisch einwandfrei. Sie schützt das Kind vor späterem Übergewicht und beugt laut aktuellen Studien einer Asthma-Erkrankung vor. Doch immer mehr Frauen haben Schwierigkeiten, eine Hebamme für die Wochenbettbetreuung zu finden. Damit fehlt ihnen eine wichtige Unterstützung und Beratung für das Stillen.
Stilldauer ist rückläufig
„Gerade im Wochenbett, also in den ersten sechs Wochen brauchen viele Frauen Hilfestellungen, wenn sie ihr Kind stillen möchten“, erläutert Aleyd von Gartzen, kommissarische Beauftragte für Stillen und Ernährung im Deutschen Hebammenverband. „Hebammen sind perfekt ausgebildet, um Mütter bei der Ernährung ihres Babys und beim Stillen zu beraten. Stillen kann vielen Krankheiten wie Diabetes vorbeugen und stärkt die Bindung zwischen Mutter und Kind.“
Dennoch ist in Deutschland die Stilldauer niedrig und zeigt einen leicht rückläufigen Trend. Direkt nach der Geburt erhalten zwar noch 80 bis 90 Prozent aller Kinder Muttermilch. Ausschließlich gestillt werden in den ersten vier Monaten aber nur 34 Prozent. Weniger als ein Fünftel aller Frauen stillen ihr Baby sechs Monate lang voll. Damit sind die WHO-Empfehlungen für das Stillen für einen Großteil der Kinder in Deutschland nicht erfüllt.
Es fehlen Hebammen
„Vor allem in der Wochenbetreuung fehlen viele Hebammen. Dadurch ist auch das Stillen in Gefahr“, meint Martina Klenk, Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes. „In der Weltstillwoche machen wir deshalb unter www.hebammenverband/landkarte weiter auf den Hebammenmangel aufmerksam und werben für das Stillen als die normale Ernährung für das Baby.“
Kostenlose Anleitung verfügbar
Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) setzt sich für das Stillen ein. Unter www.kindergesundheit-info.de bietet sie stillenden Müttern, Hebammen und Fachkräften hilfreiche Ratschläge, beispielsweise: "so viel Kissen wie nötig und so wenig wie möglich". Damit Mütter nicht in der Schulter- und Nackenpartie verkrampfen, sollten sie die Schultern nicht hochziehen. Eine neu gestaltete Anleitung mit Bildern informiert stillende Mütter über die verschiedenen Stillpositionen. Die Zeichnungen veranschaulichen verständlich und realitätsnah, wie das Baby richtig angelegt und im Sitzen oder Liegen am besten gehalten wird. Zusätzlich erläutern die Experten, worauf es ankommt, damit das Stillen für Mutter und Kind angenehm ist.