Juckt das Ohr unangenehm, kann eine Pilzinfektion des Gehörgangs vorliegen. Weitere Hinweise darauf sind Schmerzen beim Kauen oder ein Gefühl wie Watte im Ohr. Werden die Beschwerden nicht ärztlich behandelt, kann die Infektion auf das Trommelfell übergehen, warnt der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte (BVHNO).
Schmerzen beim Kauen
Schon kleine Hautverletzungen, beispielsweise durch den falschen Gebrauch eines Wattestäbchens reichen, um eine Infektion des äußeren Ohres hervorzurufen. Denn Bakterien oder Pilzen bietet dies den perfekten Nährboden, um sich auszubreiten.
Anzeichen einer Infektion, einer akuten Otitis externa, sind das Jucken des äußeren Gehörgangs oder ein nässendes Ohr. In vielen Fällen reagiert das Ohr empfindlich auf Berührungen und auch das Hören ist wie durch Watte gedämpft. Außerdem kann es vorkommen, dass der Unterkiefer beim Kauen schmerzt.
Vorsicht bei Diabetes
Die Behandlung einer Ohrinfektion verläuft meist problemlos. Der Ohrenarzt reinigt die entzündete Stelle und verabreicht je nach Erregerart einen Salbenverband. In seltenen Fällen kommt auch Cortison zum Einsatz.
Etwas gefährlicher ist die Pilzinfektion für Menschen mit Diabetes. Bei ihnen kann sich der Heilungsprozess aufgrund des geschwächten Immunsystems hinziehen. „Umso wichtiger ist hier eine frühzeitige Therapie“, erklärt Wolfgang Hornberger vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte.
Ohrenschmalz fachgerecht entfernen
Der Experte rät außerdem, vorbeugend einmal im Jahr einen HNO-Arzt aufzusuchen, um Ohrenschmalz fachgerecht entfernen zu lassen. Das gilt besonders für Diabetespatienten. Außerdem warnt Hornberger vor dem Einsatz von Wattestäbchen. Häufig schiebt man mit ihrer Hilfe das Ohrenschmalz eher noch tiefer ins Ohr, als es zu entfernen.