In Mecklenburg-Vorpommern startete vor gut einem Jahr ein Modellprojekt, bei dem einkommensschwache Frauen kostenfrei Verhütungsmittel erhielten. Das Projekt lief nun aus. Das Interesse war nicht so hoch wie erhofft, wie aus einem Bericht der Deutschen Apotheker Zeitung (DAZ) hervorgeht.
Sichere Verhütung ist keine Kostenfrage
Das Projekt ging am 1. November 2013 an den Start. Es zielte darauf ab, ungewollte Schwangerschaften zu verhindern und die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche zu reduzieren. Frauen zwischen 20 und 35, die Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe bezogen, erhielten Verhütungsmittel ein Jahr lang kostenfrei. Zur Wahl standen Pille, Spirale oder Verhütungsring. Das Land Mecklenburg-Vorpommern übernahm die Kosten für die Verhütungsmittel – insgesamt rund 455.000 Euro. „Finanzielle Probleme dürfen kein Grund dafür sein, auf sichere Verhütung zu verzichten“, erklärte die damalige Sozialministerin Manuela Schwesig (SPD) beim Start des Projekts.
Wenig Resonanz bislang nicht erklärbar
Jedoch hielt sich das Interesse bei den angesprochenen Frauen in Grenzen: „Tatsächlich haben sich nicht so viele wie erhofft beteiligt“, bestätigte der Sprecher des Landessozialministeriums Mecklenburg-Vorpommern gegenüber der DAZ. Genaue Zahlen konnte er nicht nennen.
Die Gründe, weshalb das Angebot nur von wenigen Frauen genutzt wurde, sind dem Ministerium nicht bekannt. Aufschluss über die offenen Fragen soll nun die Evaluation bringen, die noch bis Ende 2015 läuft und durch die Universität Greifswald erfolgt.