Zusammenhang erkennbar
Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität: Bei Kindern mit einer Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS), gibt es Defizite bei den kognitiven Fähigkeiten. In vielen Fällen kommen Probleme mit der motorischen Leistung hinzu. Bereits in früheren Untersuchungen erkannten die Wissenschaftler der Universität Regenburg einen Zusammenhang zwischen den beiden Fähigkeiten.
Aufgrund dieser Umstände lag die Vermutung nahe, dass ein entsprechendes Bewegungsprogramm die kognitiven und motorischen Fähigkeiten bei Kindern mit ADHS positive beeinflussen könnte. In Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Praxis von Manfred Wurster führte das Forscherteam aus Regensburg eine Studie mit 43 Kindern durch, die an ADHS erkrankt waren.
Unterschiedliche Sportprogramme
Die Wissenschaftlerinnen teilten die Kinder dabei in drei verschiedene Gruppen auf. Zwei Gruppen nahmen an jeweils unterschiedlichen Sportprogrammen teil, während die letzte Gruppe als Kontrollgruppe diente. Im ersten Programm legten die Experten dabei vor allem den Schwerpunkt auf Übungen zur Handgeschicklichkeit. Die zweite Gruppe absolvierte ein Sportprogramm bei dem es keinen speziellen Schwerpunkt gab. Vor und nach der ersten Trainingseinheit sowie am Ende der 12-wöchigen Trainingsphase erfassten die Forscher die kognitiven und motorischen Leistungsfähigkeiten der Kinder.
Sport im Alltag
Das Ergebnis zeigte eindeutig: Bei den Kindern, die an einem der beiden Sportprogramme teilgenommen hatten, gab es klare Verbesserungen im Bereich der Aufmerksamkeit und der Gedächtnisleistung. Dabei war es egal, an welchem Programm die Kindern teilgenommen hatten.
Die Experten folgern darauf, dass sich ein gezieltes Bewegungsprogramm ergänzend oder alternativ zu der medikamentösen Therapie bei ADHS eignet. Trainingsprogramme sollten in jedem Fall in den Alltag von Kindern mit einer Aufmerksamkeits-Störung integriert sein.