Reizdarm macht sich durch unterschiedlichste Bauchbeschwerden bemerkbar, für die sich keine organische Ursache finden lässt. Die Behandlung ist deshalb besonders schwierig. Ärzte raten ihren Patienten, den Anteil von Ballaststoffen in der Nahrung zu erhöhen oder verordnen entsprechende pflanzliche Präparate. Als wirksam hat sich die Einnahme von Flohsamen erwiesen.
Flohsamen wirkt stärker als Kleie
René Bijkerk von der Universität Utrecht untersuchte in einer klinischen Studie 275 Patienten mit Reizdarm. Sie nahmen 12 Wochen lang zweimal täglich 10 Gramm Flohsamen (Psyllium), Kleie oder Placebos ein. In Flohsamen und Kleie stecken größere Mengen Ballaststoffe, welche die Verdauung unterstützen. Nach einem, zwei und drei Monaten wurden die Patienten befragt, ob sich die Symptome des Reizdarms gebessert hatten oder nicht.
57 Prozent der Patienten, die Flohsamen nahmen, berichteten nach den ersten vier Wochen über eine Besserung. In der Placebogruppe spürten dagegen nur 35 Prozent ein Nachlassen der Symptome. Auf eine Kleiebehandlung hatten 40 Prozent angesprochen, was kein erheblicher Unterschied zur Placebowirkung war.
Im zweiten Monat verstärkte sich die Wirkung bei allen Teilnehmern: Flohsamen half bei 59 Prozent, Placebo bei 41 Prozent und Kleie bei 51 Prozent der Studienteilnehmer.
Flohsamen auch langfristig die beste Wahl
Im dritten Monat war die Verbesserung in der Kleie-Gruppe zwar größer als in der Flohsamen-Gruppe, allerdings war die Kleie bei den Patienten weniger beliebt. Nur 56 Prozent beendeten die Therapie in dieser Gruppe und einige klagten über Unverträglichkeiten. Bei Flohsamen führten 64 Prozent, bei Placebo 60 Prozent die Therapie zu Ende. Insgesamt bewertet Bijkerk Flohsamen als Präparat der Wahl bei Reizmagen und empfiehlt es den Patienten.