Menschen mit Schuppenflechte sollten besonders aufmerksam auf ihre Nägel achten. Verfärbungen, Verdickungen und Ablösungen deuten oft auf eine spezielle Gelenkentzündung hin – die Psoriasis-Arthritis. Dies belegt eine Studie des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, die sich auf Daten von mehr als 6000 Psoriasis-Patienten stützt.
Psoriasis und Psoriasis-Arthritis
Bei Menschen mit Schuppenfelchte (Psoriasis) richtet sich das Immunsystem gegen die eigenen Oberhautstrukturen. Die betroffenen Areale entzünden sich und die Hautzellen teilen sich schneller als üblich. Daraus ergibt sich das typische Erscheinungsbild der Schuppenflechte mit verdickten, schuppigen Hautarealen, den so genannten Psoriasis-Plaques. Bei 20 Prozent der Betroffenen greift das Immunsystem nach einiger Zeit auch die Gelenke an. Ärzte sprechen in diesem Zusammenhang von der Psoriasis-Arthritis. Bisher blieb die Erkrankung in 85 Prozent der Fälle sehr lange unerkannt. Eine Studie des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf liefert wichtige Hinweise darauf, wie sich eine Psoriasis-Arthritis rechtzeitig erkennen und behandeln lässt.
Nagelveränderungen als Warnsignal
„In der Studie zeigten Schuppenflechte-Patienten, die zusätzlich eine Psoriasis-Arthritis entwickelt hatten, deutlich häufiger auch eine Beteiligung der Nägel als Patienten ohne Psoriasis-Arthritis", berichtet Dr. Florian Schuch, Vorstandsmitglied des Berufsverband Deutscher Rheumatologen. Der Grund hierfür ist, dass die Nägel eine ähnliche Struktur aufweisen wie die Sehnenansätze der Gelenke. Während die Schäden an den Gelenken jedoch unentdeckt bleiben, liefern die Nägel eindeutige Hinweise für eine Erkrankung: Sie verdicken sich, vergilben und blättern ab. Werden diese Warnzeichen übersehen, ist die Krankheit oft schon so weit fortgeschritten, dass Knochen- und Gelenkschäden zurückbleiben.
Weitere Indizien für eine Psoriasis-Arthritis
In der Studie kristallisierte sich eine weitere Risiko-Gruppe für Psoriasis-Arthritis heraus. So zeigte sich, dass jene Personen bevorzugt an Psoriasis Arthritis erkrankten, die in den vergangenen fünf Jahren ihrer Psoriasis wegen im Krankenhaus behandelt werden mussten. Ein Befall der Kopfhaut mit Psoriasis gilt hingegen weder als Hinweis noch als Risikofaktor für eine Psoriasis-Arthritis.