Impulsiv, überaktiv und immer in Bewegung? Jungen Menschen, die an einer Aufmerksamkeitsstörung mit Hyperaktivität (ADHS) leiden, wurde vor 2010 schneller Methylphenidat (Ritalin) verschrieben. Die Krankenkasse DAK Gesundheit berichtet, dass die Verordnungen an ihre jungen Mitglieder bis 2013 zurückgegangen sind. Dies belegen aktuelle Arzneimitteldaten der Kasse. Wie Eltern bei Verdacht auf ADHS bei ihrem Kind reagieren, finden Sie hier.
Verschreibungen nur noch durch Spezialisten
Das verschreibungspflichtige Psychopharmazeutikum Ritalin wurde 2013 nur noch an 2,5 Prozent der DAK-versicherten Schüler zwischen fünf und 14 Jahren verschrieben. Das sind 0,3 Prozent weniger als vor zwei Jahren. Jan Helfrich, Experte für ambulante Leistungen bei der DAK Gesundheit, erklärt den Rückgang mit den strengeren Regeln, die seit 2010 bei der Verschreibung von Psychopharmaka gelten. Seitdem ist die Verordnung allein Spezialisten für Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen vorbehalten.
Tipps bei Verdacht auf ADHS
Die DAK Gesundheit gibt hilfreiche Tipps, wie Eltern bei Verdacht auf ADHS bei ihrem Kind reagieren können: Vorerst sollte ein Arzt die Funktionstüchtigkeit der Augen und Ohren prüfen, um Beeinträchtigungen der Organe auszuschließen. Liegen keine Beschwerden vor, rät die Kasse, sich an einen Fachmann für Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen zu wenden. Dieser entscheidet individuell, inwiefern eine Verschreibung von Ritalin notwendig ist. Des Weiteren hilft es, sich die Ursache der Krankheit vor Augen zu führen: ADHS basiert auf einer neurobiologischen Hirnfunktionsstörung und ist keine Folge einer fehlerhaften Erziehung. Das unterstützt Eltern, Schuldgefühle abzubauen. Eindeutige Regeln im Alltag und viel Sport erleichtert es den jungen Betroffenen, mit der Hyperaktivität umzugehen. Auch Verhalten- und Elterntrainings versprechen Besserung.