Beinahe zwei Drittel der Männer und über die Hälfte der Frauen in Deutschland sind übergewichtig. Dies begünstigt nicht nur Folgeerkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck, sondern auch zahlreiche Krebserkrankungen.
Welche Rolle Übergewicht bei der Entstehung von Krebs spielt, hat bereits 2002 eine Arbeitsgruppe der International Agency for Research (IARC) erforscht. Als Faktor zur Festlegung des Körperfettanteils diente der Body-Mass-Index (BMI). Ergebnis der Studie war, dass ein erhöhter BMI das Risiko für fünf Krebserkrankungen steigert: Dickdarmkrebs, Speiseröhrenkrebs, Nierenkrebs, Brustkrebs und Gebärmutterkörperkrebs.
Übergewicht als Risikofaktor für 13 Krebsarten
Eine neue Arbeitsgruppe des IARC hat nun in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universität Regensburg die Ergebnisse in einer Metastudie analysiert. Dafür werteten die Forscher insgesamt 1.000 epidemologische Studien und Publikationen aus. Sie bestätigten die Erkenntnisse der früheren Studie. Zusätzlich identifizierten die Experten acht weitere Krebsarten, für die ein gesteigertes Risiko bei einem erhöhten Körperfettanteil besteht: Magenkrebs, Leberkrebs, Gallenblasenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Eierstockkrebs, Schilddrüsenkrebs, Tumoren der Hirnhaut und B-Zell-Lymphome, eine spezielle Krebsform des Lymphsystems.
Erkenntnis für Krebsprävention wichtig
„Aus unseren Ergebnissen lässt sich das Einhalten des Normalgewichts beziehungsweise eines normalen Körperfettanteils als eine wichtige Maßnahme zur Krebsprävention begreifen“, fasst Prof. Michael Leitzmann zusammen, Direktor des Instituts für Epidemiologie und Präventivmedizin am Universitätsklinikum Regensburg (UKR). „Zwar konnten wir keinen Zusammenhang für alle Krebsarten feststellen, aber bereits für dreizehn gibt es nun gesicherte Belege.“
Auf der Seite des Deutschen Krebsforschrungszentrums finden Krebs-Patienten eine Psychosoziale Krebsberatungsstelle in ihrer Nähe.