Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) hat ihre neuen Impfempfehlungen veröffentlicht. Im Mittelpunkt steht die Pneumokokken-Schutzimpfung für Senioren und andere gefährdete Risikogruppen. Ein Überblick.
Pneumokokken sind in Europa die Hauptursache von bakteriellen Lungenentzündungen. Die STIKO schätzt, dass jedes Jahr mehr als 5.000 Menschen in Deutschland an den Folgen einer Pneumokokken-Erkrankung sterben. Besonders gefährdet sind Kinder unter 2 Jahren, Menschen ab 60 Jahren sowie Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit bestimmten Grundkrankheiten, zum Beispiel Personen mit einer Immunschwäche oder mit chronischen Krankheiten von Herz oder Lunge.
Zwei Impfstoffe: Wann eignet sich welcher?
Seit 1983 steht der 23-wertige Pneumokokken-Polysaccharid-Impfstoff (PPSV23) zur Verfügung. Er wirkt gegen 23 Pneumokokken-Typen. Seit einigen Jahren gibt es zusätzlich einen 13-wertigen Pneumokokken-Impfstoff (PCV13). Nach gründlicher Analyse aller verfügbaren Studien empfiehlt die STIKO für alle Personen ab dem Alter von 60 Jahren eine alleinige Impfung mit PPSV23. Laut STIKO ist für Personen mit einer Immunschwäche und einige wenige weitere Risikogruppen eine zusätzliche Impfung mit PCV13 sinnvoll. Für Kinder unter 2 Jahren gilt die Empfehlung der routinemäßigen Impfung mit PCV13, weil sie nach Impfung mit PPSV23 keine ausreichende Immunantwort entwickeln.
Pneumokokken und Grippe: 2 Impfungen, 1 Termin
Eine bessere Umsetzung der Impfempfehlungen ist wünschenswert: Bislang sind nur 31 Prozent der Senioren (im Alter von 65 bis 79 J.) gegen Pneumokokken geimpft. Das zeigen Daten der Deutschen Erwachsenengesundheitsstudie DEGS des Robert Koch-Instituts. Dabei verursacht die Pneumokokken-Impfung kaum zusätzlichen Aufwand. Sie kann beim gleichen Impftermin durchgeführt werden wie die Grippeschutzimpfung, die von der Ständigen Impfkommission ebenfalls für Ältere und für chronisch Kranke aller Altersstufen empfohlen wird.
Quelle: Robert Koch-Instititut
Die Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission und einen aktuellen Impfkalender finden Interessierte auf der Homepage des Robert Koch-Instituts.