Gerade im Sommer ist es schnell passiert: Die Füße nach dem Schwimmen nicht richtig abgetrocknet, beim barfuß Laufen kleine Verletzungen zugezogen und schon gelangen auf der Haut befindliche Pilze in die Wunde. Erreger verursachen dann schnell einen Fußpilz.
Besonders Menschen mit Diabetes mellitus, einer Immunschwäche oder Menschen in schlechtem Ernährungszustand sind anfällig für Fußpilzerkrankungen, die durch Erreger wie Hefen, Faden- und Schimmelpilze ausgelöst werden. Auch Patienten mit arteriellen Durchblutungsstörungen oder im betagten Alter sowie Sportler sind besonders gefährdet. Betroffene erkennen Fußpilz an der weißlich aufgequollenen Haut zwischen den Zehen. Die Apothekerin Dr. Claudia Bruhn gibt Ihnen in der „Deutschen Apotheker Zeitung“ Tipps, wie Sie Fußpilz in den Zehenzwischenräumen selbst behandeln. Bei Juckreiz, Pusteln und Rötungen sowie Abschuppungen sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dies gilt auch, wenn sich die Symptome verschlimmern, häufig wiederkehren, oder auf andere Körperareale übergreifen. Welche Medikamente Ihnen in diesen Fällen grundsätzlich nach ärztlicher Verordnung zur Verfügung stehen, lesen Sie hier.
Cremes, Gele und Puder
Die Behandlung von Fußpilz zielt darauf ab, die Pilze oder Sporen in ihrer Vermehrung zu hemmen beziehungsweise die Keime abzutöten. Die Apothekerin Bruhn empfiehlt Sprays insbesondere Menschen mit Bewegungseinschränkungen, während Cremes vor allem für Betroffene mit sehr trockener Haut vorteilhaft sind. Leiden Sie hingegen vor allem an starkem Juckreiz, können Sie von Gelen profitieren. Bevorzugen Sie hingegen Puder, sollten Sie dieses mit einer Creme abwechseln. Viele der Medikamente müssen eine Weile angewendet werden, nachdem die Symptome bereits verschwunden sind. Andere hingegen werden nur solange aufgetragen, bis die Wunde abgeheilt ist. Halten Sie sich deswegen unbedingt an die Angaben im Beipackzettel beziehungsweise Ihres Arztes und Apothekers.
Präparate gegen alle Erreger
Es gibt zwei Wirkstoffe, die gegen alle potentiellen Erreger wirken. Zu diesen gehört Bifonazol, welches Sie beispielsweise in Form des Präparats Bifon® erhalten – sowohl als Creme, als auch als Gel oder Spray. Auch die Creme Canesten® extra enthält Bifonazol. Der zweite Wirkstoff ist Ciclopirox: Batrafan® Gel tragen Sie zweimal täglich über zwei bis vier Wochen auf.
Medikamente gegen bestimmte Erreger
Andere Präparate wirken nur gegen spezifische Erreger. Clotrimazol etwa hilft gegen die Fadenpilze Trichophyton rubrum und den Hefepilz Candida albicans. Die Creme Canesten® beispielsweise wird in die gründlich gereinigte und abgetrocknete Haut sanft eingerieben. Den Vorgang wiederholen Sie zwei- bis dreimal täglich über drei bis vier Wochen. Das Mittel ist auch als Spray erhältlich, namentlich Canesten® Tropflösung Spray. Als Puder ist der Wirkstoff unter dem Namen Cloderm® erhältlich. Abwechselnd mit der Creme tragen Sie dieses ein- bis zweimal täglich auf, bis knapp zwei Wochen nach Verschwinden der Symptome, allerdings sollte die Nachbehandlung eine Dauer von vier bis fünf Wochen nicht überschreiten.
Präparate für eine schnelle Anwendung
Der Wirkstoff Terbinafin wirkt wie Clotrimazol gegen Fußpilz, der durch den Fadenpilz Trichophyton rubrum verursacht wurde, sowie gegen Trichophyton interdigitale, also Fußpilz in den Zehenzwischenräumen. Betroffene können hier auf das Terbiderm® Spray zurückgreifen. Im Gegensatz zu den bisher vorgestellten Mitteln wird dieses nur einmal am Tag und nicht länger als eine Woche angewendet. Lamisil® one hingegen ist für eine einmalige Anwendung ausreichend.
Loceryl® tragen Sie einmal täglich auf die pilzbefallene Stelle am Fuß auf. Das Präparat enthält den Wirkstoff Amorolfin, welcher bei der Behandlung von Fadenpilz-Infektionen durch Trichophyton rubrum oder Trichophyton interdigitale angewendet wird. Die Dauer der Anwendung beträgt zwei bis sechs Wochen.
Quelle: Dr. Claudia Bruhn:Zeigt her eure Füße. Prophylaxe und Therapie von Fuß- und Nagelpilz. In: Deutsche Apotheker Zeitung, Heft 29, Juli 2015, Stuttgart: S. Deutscher Apotheker Verlag, S. 36-40.