In den kommenden Wochen werden wieder tausende Kinder eingeschult. Schon jetzt können Eltern die Voraussetzungen dafür schaffen, den Kindern den Einstieg zu erleichtern und deren Selbstbewusstsein zu stärken.
Für ABC-Schützen und ihre Familien beginnt mit der Einschulung ein neuer Lebensabschnitt. Der Tagesablauf muss sich dem Schulrhythmus anpassen und es gilt, viele neue Eindrücke zu verarbeiten. „Bis der neue Ablauf zur Routine geworden ist, können ein paar Wochen vergehen“, weiß Andrea Jakob-Pannier, Psychologin bei der Barmer GEK. „Ob konzentriertes Zuhören, längeres Stillsitzen während der Schulstunde, neue Schulkameraden oder Lernstoff – Kinder brauchen besonders in dieser Zeit einen festen Rahmen, in dem sie die neuen Eindrücke verarbeiten können“.
Den Schulweg sicher meistern
Je selbstständiger ein Kind sei, desto leichter meistert es die neuen Anforderungen. Hier sind die Eltern schon vor dem ersten Schultag gefordert, meint Jakob-Pannier, etwa durch das Proben des Schulwegs. „Je häufiger die Strecke schon in den Ferien geübt wird, desto sicherer bewegen sich die Kinder später bei Schulstart im Straßenverkehr“, erläutert die Psychologin. Wer sein Kind inmitten des Stadtverkehrs nicht allein zur Schule laufen lassen möchte, kann mit anderen Eltern zusammen eine Laufgruppe organisieren, die in der Anfangszeit von einem Elternteil begleitet wird. Nach und nach können die Kinder dann zusammen und ohne Erwachsenenbegleitung den Schulweg meistern. Ist der Weg zu weit zum Laufen, sollte das Kind schon ein paar Hundert Meter entfernt an einer sicheren Stelle abgesetzt werden. Denn: „Neben dem Lerneffekt für das richtige Verhalten im Straßenverkehr ist die Bewegung vor dem Unterricht auch gut für die Konzentration“, rät Jakob-Pannier.
Ausgeschlafen in die Schule
Guter und ausreichender Schlaf ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass das Schulkind konzentriert am Unterricht teilnehmen kann. Dazu gehören beispielsweise feste Schlaf- und Wachzeiten oder ein Einschlafritual wie abendliches Vorlesen. Am Nachmittag an der frischen Luft zu toben fördert eine gesunde Nachtruhe und ist ein guter Ausgleich für das lange Stillsitzen in der Schule. Beschäftigungen wie Malen, Lesen oder Basteln kurz vor dem Zubettgehen sind sinnvoll, um abends besser abschalten und in den Schlaf finden zu können.
Für das Kind ist familiäre Unterstützung in den ersten Schulwochen besonders wichtig. Zuhören hilft dem Sprössling, das Erlebte zu teilen und einzuordnen. Gleichzeitig nehmen die Eltern aktiv am neuen Lebensabschnitt des Kindes teil und können vor allem auch dessen Selbstbewusstsein stärken. „Die gemeinsame Freude über kleine Erfolge schweißt zusammen und macht stark für zukünftige Herausforderungen“, betont Jakob-Pannier.