Bronchialerweiterungen bedeuten ein hohes Risiko für Menschen mit chronisch obstruktiver Bronchitis (COPD). Sie begünstigen Verschlechterungsschübe und Atemwegsinfektionen. Den Betroffenen helfen Inhalationen und Atemphysiotherapie.
Wie anhaltende Entzündungsprozesse den Körper verändern, beweist die chronisch obstruktive Bronchitis, kurz COPD genannt. Die Erkrankung geht aus einer chronischen Entzündung der Bronchien hervor und führt zur Verengung der Atemwege. Bei einigen Patienten weiten sich zusätzlich die kleinsten Verästelungen der Bronchien und bilden Bronchiektasen. Diese Bronchialerweiterungen verlieren ihre Funktion bei der Atmung, füllen sich mit Flüssigkeit und bilden so einen idealen Nährboden für bakterielle Infekte.
Doppeltes Risiko für Verschlechterungsschübe
Laut einer chinesischen Studie verdoppeln Bronchiektasen bei COPD-Patienten die Wahrscheinlichkeit für Verschlechterungsschübe, führen mit vierfach höherer Wahrscheinlichkeit zu gefährlichen Lungeninfektionen, tragen zur Verengung der Atemwege bei und verkürzen die Lebensdauer der Betroffenen.
Diagnose per Computertomografie
„Umso wichtiger ist es, das zusätzliche Vorkommen von Bronchiektasen bei COPD-Patienten zu erkennen, zumal die typischen Symptome der Bronchialerweiterungen […] mit denen von COPD übereinstimmen und insofern nicht direkt ins Auge fallen“, betont Dr. med. Thomas Voshaar, Vorsitzender des Verbands Pulmlogischer Kliniken (VPK). Ob eine Bronchiektase vorliegt, zeigt erst eine Computertomografie.
Inhalationen und Atemphysiotherapie helfen
Bronchiektasen betreffen zumeist beide Lungenflügel, weshalb sie sich in der Regel nicht operativ entfernen lassen. Zusätzliche Schwierigkeiten bereiten multiresistente Keime, die sich in den Bronchiektasen ansiedeln. Sie erfordern eine Inhalationstherapie mit besonderen Antibiotika. Vorbeugend helfen Inhalationen mit höher konzentrierter Kochsalzlösung. „Hilfreich sind auch Methoden der Atemphysiotherapie zur so genannten Bronchialtoilette mit dem Ziel, das Lösen und Abhusten von Sekret zu erleichtern und die Reinigung der Atemwege somit zu verbessern“, rät Dr. Voshaar.
Quelle: Lungenärzte im Netz