Nicht zuletzt die Sprachbarriere erschwert es vielen Migranten, sich in Deutschland ärztlich versorgen zu lassen. Mit dem Onlineangebot „zanzu“ will die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Migranten den Zugang zum Gesundheitssystem erleichtern.
Seit dem letzten Jahr gelangten viele Menschen aus anderen Ländern nach Deutschland. Die meisten von ihnen verfügen häufig noch nicht ausreichend Kenntnisse zur deutschen Sprache und zum gesundheitlichen Versorgungssystem. Darüber hinaus ist in vielen Herkunftsländern der Zugang zu Wissen über die sexuelle Gesundheit eingeschränkt und nicht immer Gegenstand der Schulbildung. Mit dem neuen Onlineangebot www.zanzu.de unterstützt die BzgA die Migranten dabei, Unsicherheiten abzubauen und Wissen im Bereich sexueller Gesundheit zu erwerben.
Informationen zu Verhütung, Schwangerschaft und Geburt
„Mit dem mehrsprachigen Informationsportal zanzu leistet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung einen wichtigen Beitrag, um den Zugang von Migrantinnen und Migranten zur Gesundheitsversorgung zu verbessern. Das Informationsportal enthält viele Informationen rund um Fragen der Schwangerschaft und Geburt, zum Thema Verhütung und sexueller Gesundheit. Das trägt dazu bei, die Versorgung und Aufklärung insgesamt zu verbessern“, erläutert Annette Widmann-Mauz, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit.
Multilinguales Onlineangebot
Das Onlineangebot richtet sich sowohl an Migranten aus der Türkei, der EU wie Rumänien oder Bulgarien sowie an Flüchtlinge aus arabischen Regionen und Afrika. In 13 Sprachen vermittelt es einfache Erklärungen zu den Themenbereichen Körperwissen, Schwangerschaft und Geburt, Verhütung, HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen. Bilder und Symbole sowie ein Wörterbuch mit Lautsprecherfunktion erleichtert den Migranten das Verständnis der Inhalte.
Informationen zu Rechten und Gesetzen in Deutschland
Zusätzlich zu dem gesundheitsbezogenem Wissen bietet das Portal Informationen zum deutschen Gesundheitssystem. „Nutzerinnen und Nutzer erfahren über zanzu.de welche Rechte sie haben, welche Gesetze gelten, wie das deutsche Gesundheitssystem funktioniert und wo sie Beratungsstellen in ihrer Nähe finden“, erläutert Elke Ferner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Darüber hinaus richtet sich das Portal an Ärzte, Mtarbeiter in Beratungsstellen und andere Multiplikatoren und trägt somit zu einer besseren Kommunikation zwischen Migranten und Vertretern des deutschen Gesundheitssystems bei.
Das Portal wurde von der BzgA zusammen mit der belgischen Organisation Sensoa erarbeitet und von einem nationalem und internationalem Beratungsgremium unterstützt.