Gibt es eigentlich Handysucht? – Eltern und Lehrkräfte sind oft unsicher, wie sie mit der intensiven Smartphone-Nutzung von Kindern und Jugendlichen umgehen sollen. Ein neues Unterstützungsangebot bietet Informationen und eine kompetente Beratung.

„ Meine Tochter schreibt pausenlos WhatsApp-Nachrichten“ oder „Meine Schüler sind ständig mit den Smartphones zu Gange“ – Sätze wie diese hört man seit einigen Jahren verstärkt in vielen Wohn- und Lehrerzimmern. Viele Eltern und Lehrkräfte sind unsicher, wie sie mit der intensiven Internet- und Smartphone-Nutzung von Kindern und Jugendlichen umgehen sollen.

Medienkompetenz beugt Abhängigkeit vor

Marlene Mortler, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, erklärt: „Das Internet ist heute ein wichtiges Medium mit riesigen Möglichkeiten und Vorteilen. Wir sollten uns allerdings auch der Gefahren bewusst sein. Dafür brauchen wir eine breite Mediennutzungskompetenz. Eine exzessive und unkontrollierte Computerspiel-, Smartphone- oder Internetnutzung kann zur Abhängigkeit führen“. Kindern und Jugendlichen das Surfen im Internet zu verbieten, bringt nach Meinung der Expertin jedoch nichts. „Vielmehr müssen wir ihnen zeigen, wie sie sinnvoll mit dem Internet umgehen können. Medienkompetenz steht daher für gesundheitliche Prävention“, betont Mortler.

„Die Entwicklung der Medienkompetenz junger Menschen ist ein Prozess, den Erziehende fördernd begleiten sollten. Auch weitere Bezugspersonen der Kinder und Jugendlichen müssen in eine erfolgreiche Suchtvorbeugung einbezogen werden, da sie nicht unerheblichen Einfluss in den Lebens- und Gefühlswelten der Kinder und Jugendlichen haben“, erläutert Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA).

Neues Beratungsangebot für Eltern, Lehrer und Angehörige

Um die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen zu fördern, bietet die BZgA Eltern und Lehrern ein neues Beratungsangebot – natürlich online. Auf www.multiplikatoren.ins-netz-gehen.de können Mütter und Väter ebenso wie pädagogische Fachkräfte konkrete Fragen rund um jugendliche Mediennutzung stellen. Ein BZgA-Beratungsteam beantwortet die E-Mail-Anfragen innerhalb von 48 Stunden auf der Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und unterstützt mit pädagogisch bewährten Tipps.

Für Kinder und Jugendliche von 12-18 Jahren bietet die BZgA unter www.ins-netz-gehen.de altersgerechte Informationen und Tipps rund um die Nutzung von Computerspielen und Internetangeboten.