Die Beschwerden eines einfachen Hexenschusses vergehen oft nach ein paar Tagen von selbst. Dennoch beeinträchtigen die Schmerzen die Lebensqualität der Betroffenen erheblich. Lesen Sie, wie Sie einen Hexenschuss vorbeugen und notfalls behandeln.
Der Hexenschuss (Lumbalgie) bezeichnet einen akut auftretenden Schmerz in der Lendenwirbelgegend. Dieser erscheint plötzlich nach einer ungewohnten Bewegung oder nach dem Heben einer zu schweren Last. Dadurch kommt es zu Blockierungen der Wirbelsäule, die diese Schmerzen verursachen.
Ursache sind beispielsweise verspannte oder verhärtete Muskeln oder gereizte Sehnen, die an der Wirbelsäule ansetzen. Die Schmerzen erlauben es den Betroffenen oftmals nicht mehr, sich zu bewegen und aufzurichten. Handelt es sich um einen unkomplizierten akuten Kreuzschmerz, ist dieser harmlos. Nach ein paar Tagen erholen sich die Betroffenen meist von selbst wieder.
Den Pfeil der Hexe abwenden
Nach der Vorstellung im Mittelalter fügten Hexen und andere böse Wesen den akuten Kreuzschmerz den Menschen durch einen Pfeil zu. Der Hexenschuss gehört zu den häufigsten Rückenerkrankungen in Deutschland. Wen der Pfeil trifft, sollte dies als Warnschuss verstehen und etwas für seinen Rücken tun– nicht nur, um einem weiteren Hexenschuss vorzubeugen. „Entscheidend dafür ist, seine Rückenmuskulatur zu stärken, beim Schwimmen, Walken, Radfahren, Yoga oder auch durch spezielle Rückenübungen“, erklärt Andreas Oertel vom Serviceteam der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH). Diese Aktivitäten stärken die Rückenmuskulatur, sodass sie besser durchblutet und belastbarer ist. Auch für Verkrampfungen wird sie weniger anfällig.
Darüber hinaus raten Experten den Betroffenen, im Alltag auf eine gesunde Haltung des Rückens zu achten. Vor allem diejenigen, die bereits einen Hexenschuss erlitten haben, sollten ruckartige Bewegungen sowie das Heben und Tragen von zu schweren Gewichten meiden.
Wenn der Pfeil der Hexe doch getroffen hat
Wer doch einmal vom Pfeil der Hexe getroffen wird, ruht sich in der akuten Phase am besten aus und lagert die Beine hoch. Ihre Schmerzen lindern Geplagte mit Wärme in Form von Bädern, Körnerkissen oder Wärmflaschen. Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Ibuprofen und Diclofenac gibt es rezeptfrei in der Apotheke. Sobald der Schmerz nachlässt, ist es gut, wenn Betroffene sich langsam wieder bewegen. Wer länger als drei Tage an Schmerzen leidet, sollte einen Arzt aufsuchen. Das gilt auch, sobald der Schmerz vom Lendenbereich zusätzlich zum Bein ausstrahlt (Lumboischialgie) oder Taubheitsgefühle und Lähmungserscheinungen auftreten. Möglicherweise liegt in diesem Fall ein Bandscheibenvorfall vor.