25 Jahre nach der Wende bietet die Apothekenlandschaft ein nahezu einheitliches Bild. Die Versorgungqualität ist laut Deutschem Arzneiprüfungsinstitut bundesweit gleich hoch. Nur beim Arzneimittelkonsum ergeben sich regionale Unterschiede.
Bereits ein Vierteljahrhundert ist seit der Wiedervereinigung ins Land gegangen. Die Bundesvereinigung Deutscher Apotheker (ABDA) nahm das Jubiläum zum Anlass für eine Bestandsaufnahme: Sie beauftragte das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut (DAPI), die Versorgungsqualität deutscher Apotheken in Ost und West zu untersuchen.
Bundesweit gleiche Qualität
Als Maßstab für die Versorgungsqualität diente der ABDA die Apothekendichte. Diese statistische Größe stimmt neugierig. Schließlich herrscht in einigen ländlichen Regionen der Neuen Bundesländer ein eklatanter Ärztemangel. Entsprechend wäre es denkbar, dass sich in diesen Gegenden auch weniger Apotheken befinden. Doch die ABDA entkräftet diese Vermutung: Bundesweit kommen auf 100.000 Einwohner ungefähr 25 Apotheken, gleichgültig ob links oder rechts von Oder und Rhein. Somit herrscht überall eine gleich hohe Versorgungsqualität.
Regionale Unterschiede 25 Jahre nach der Wende
Was den Arzneimittelkonsum betrifft, so ergeben sich 25 Jahre nach der Wende noch regionale Unterschiede. Beispielsweise stehen die Bürger im Osten Impfungen aufgeschlossener gegenüber als im Westen. Auch der Konsum von Antibabypille und blutzuckersenkenden Medikamenten ist in den neuen Bundesländern höher. In den Alten Bundesländern benötigen die Menschen hingegen mehr Arzneimittel gegen Atemwegserkrankungen. Als eifrigere Arzneimittelkonsumenten erweisen sich bei den 20- bis 25-jährigen die Westdeutschen, bei den 70- bis 75-Jährigen die Ostdeutschen.
Stellungnahme des ABDA-Präsidenten
Als Ursache für die Unterschiede sieht der ABDA-Präsident Friedemann Schmidt nicht nur abweichende Altersstrukturen und Krankheitsprofile. „Hier wirken auch historische bzw. soziologische Muster noch nach“, erklärt der Apotheker. Für die Zukunft hat er eine klare Vision:„Entscheidend ist […], dass jeder Patient überall gleich gut versorgt wird – ob auf Rügen oder im Schwarzwald. Und das muss auch der Anspruch unserer Gesellschaft an ein solidarisches Gesundheitswesen bleiben."