Jeder plagt sich hin und wieder mit Kopfschmerz. Medikamente bessern die Beschwerden rasch. Doch nicht jedes Schmerzmittel eignet sich für jeden Schmerzgeplagten.
Kopfschmerz ist nicht gleich Kopfschmerz. Es gibt stechende, pochende, einseitige oder beidseitige. Bei einigen treten sie chronisch auf, bei anderen nur gelegentlich. Eines gilt immer: Die Medikation sollte sich am Patienten orientieren. Die Apothekerkammer Niedersachsen erklärt, worauf man bei der Selbstmedikation von Kopfschmerzen achten sollte.
Art des Kopfschmerzes klären
Die häufigste Kopfschmerzart ist der Spannungskopfschmerz. Er ist meist beidseitig oder mittig an der Stirn, drückend oder ziehend. Migränekopfschmerz kennzeichnet sich dagegen als einseitiges Pulsieren oder Pochen oberhalb der Nasen-Augen-Linie. Wer unter Migräne leidet, plagt sich oft zusätzlich mit Licht- und Lärmempfindlichkeit, Wahrnehmungsstörungen oder Übelkeit.
Grundsätzlich gilt: Sobald Kopfschmerzen mit Schwindel, Fieber, Lähmungen oder tränenden Augen auftreten oder es zu ungewöhnlichen körperlichen Ausfällen kommt, rät die Apothekerkammer den Betroffenen, unverzüglich einen Arzt aufzusuchen.
Welche Wirkstoffe helfen bei Kopfschmerzen?
Erste Wahl bei periodisch auftretenden Kopfschmerzen bei ansonsten gesunden Erwachsenen sind in der Einzeldosierung
- 500 –1000 mg Acetylsalicylsäure,
- 400 mg Ibuprofen oder
- 500 – 1000 mg Paracetamol.
Die Einzeldosierungen werden jeweils bis zu dreimal täglich eingenommen. Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft empfiehlt auch eine Kombination aus Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Coffein. Migränepatienten können auf die Wirkstoffgruppe der Triptane zurückgreifen. Diese lindern nicht nur den Schmerz, sondern auch die Begleitsymptome wie Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit. Triptane sollten jedoch nur eingenommen werden, wenn ein Arzt eine Migräne eindeutig diagnostiziert hat.
Begleiterkrankungen berücksichtigen
Nicht jedes Schmerzmittel eignet sich für jeden Patienten. Insbesondere bei Schwangeren, Stillenden, Kindern und Patienten mit chronischen Erkrankungen oder Multimedikation muss die Auswahl das Medikament besonders sorgfältig und in Absprache mit Arzt und Apotheker erfolgen. Ihr Apotheker berät Sie ausführlich, welches Schmerzmittel für Sie geeignet ist.
Schmerzmittel nicht täglich einnehmen
Allgemein gilt bei der Einnahme von Schmerzmitteln die Faustregel: Nur so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Denn die tägliche Einnahme von Kopfschmerz- oder Migränemitteln über mehrere Tage hinweg kann paradoxerweise selbst Kopfschmerzen hervorrufen. So entsteht schnell ein Teufelskreis, der nur schwer zu durchbrechen ist. In einem Gespräch mit dem Apotheker erfahren Patienten, ob sie zu viele Schmerzmittel einnehmen und die Kopfschmerzen von einer zu häufigen Schmerzmitteleinnahme rühren. Damit es gar nicht erst soweit kommt, sollten Acetylsalicylsäure, Ibuprofen und Paracetamol maximal zwei Tage angewandt werden.