Die Handhabung von Augentropfen will gelernt sein. Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie die komplizierte Arzneiform richtig anwenden.
„Eine Tablette zu schlucken ist einfach – Augentropfen richtig anzuwenden hat aber viele Tücken und gelingt nur wenige n Patienten auf Anhieb“, weiß Dr. Wolfang Kirchner, Apothekenleiter und Mitglied bei der Arzneimittelkommission Deutscher Apotheker (AMK). Senioren und Personen mit feinmotorischen Einschränkungen rät er, sich zur Verabreichung der Augentropfen ohne Kopfkissen flach auf ein Bett oder Sofa zu legen. Mit beiden Händen drückt der Anwender einen Tropfen aus dem Fläschchen und zielt dabei auf den inneren Lidrand. Ehe der Tropfen am Bestimmungsort ankommt, öffnet er kurz die Augen, nur um sie gleich darauf wieder für mindestens eine Minute zu schließen, bis sich die Flüssigkeit im Auge verteilt hat.
Weiterführende Tipps zur Anwendung
Auch auf die richtige Vorbereitung kommt es an. Viele Augentropfen sind im Kühlschrank zu lagern. Gekühlte Tropfen fühlen sich jedoch im Auge unangenehm an. Hier hilft es, das Fläschchen für einige Minuten in der Hosentasche zu tragen. Bei Körpertemperatur erwärmt sich nicht nur die Flüssigkeit, häufig wird auch die Wandung des Tropffläschchens weicher, was das anschließende Verabreichen erleichtert. Vor dem Tropfen schüttelt der Betroffene das Fläschchen kurz, um eine gleichmäßige Mischung zu erhalten. Pro Auge und Anwendung genügt meist ein einziger Tropfen. Größere Flüssigkeitsmengen fördern lediglich den Abtransport aus dem Auge und schmälern so die Wirkung.
Wie der Apotheker bei der Handhabung von Augentropfen helfen kann
Sind die Hände zu schwach, um dem Arzneifläschchen einen Tropfen zu entlocken, empfehlen sich Verabreichungshilfen aus der Apotheke. Sie gleichen einer Zange oder einer Pumpvorrichtung und ermöglichen eine zielgerichtete, kraftvolle Handhabung. Gerne hilft der Apotheker auch, Schutzversiegelungen oder Sicherheitsverschlüsse am Augentropf-Fläschchen zu öffnen. Allerdings ist zu beachten, dass die meisten Augentropfen nach Anbruch nur noch vier Wochen halten. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, vermerkt das Anbruchdatum am besten gleich auf dem Fläschchen.