In der Schwangerschaft erweisen sich viele Arzneimittel als schädlich, andere sind nicht ausreichend erprobt. Im Folgenden findet sich eine Auswahl von Medikamenten und Hilfsmaßnahmen, die für werdende Mütter erlaubt sind.
Medikamente gegen Übelkeit, Sodbrennen und Verstopfungen
Gegen Schwangerschaftsübelkeit helfen Ingwertee, erfrischende Zitronenbonbons und Kaugummis. Auch ausreichend Ruhe, kleine Mahlzeiten und Akkupressurbänder fürs Handgelenk lindern die Beschwerden. Nach Rücksprache mit dem Arzt dürfen Schwangere bei ausgeprägter Übelkeit bis zur 25. Wochen Dimenhydrinat und Diphenhydrinat einnehmen. Gegen Sodbrennen eignen sich Hausmittel wie Milch oder ein Kartoffelsaft aus der Apotheke. Auch Alginate und Schichtsilikate sind erlaubt, sofern diese kein Aluminium enthalten. Bei Verstopfung kommen neben ausreichend Bewegung und Flüssigkeitszufuhr Lactulosesäfte und Quellmittel wie Flohsamen zum Einsatz.
Sanfte Hilfe bei Erkältungen
Als Schnupfenmittel haben sich Meerwassersprays, Schüsslersalz Nummer 8 und Inhalationen mit Emser-Salz bewährt. Globuli mit Sambucus niger befreien verstopfte Nasen. Als Hustenlöser eignen sich Präparate mit Acetylcystein (nicht zu verwechseln mit Acetylsalicylsäure!), Ambroxol und Myristol; als Hustenstiller sind Pastillen mit Isländisch Moos, Säfte aus Eibisch und im äußersten Härtefall Dextrometorphan erlaubt. Unterstützend wirken Wärme, viel Ruhe, große Trinkmengen und eine vitaminreiche Ernährung.
Schmerzmittel in der Schwangerschaft
Zur Schmerzbehandlung empfehlen sich Wärme- und Kälteanwendungen sowie homöopathische Salben. Bei stärkeren Schmerzen oder Fieber gilt Paracetamol als Mittel der ersten Wahl. Allerdings steht es im Verdacht, das ADHS-Risiko des Kindes zu erhöhen. Nach Rücksprache mit dem Arzt sind bis zur 30. Woche auch Ibuprofen oder Diclofenac erlaubt.
Allgemeine Orientierungshilfe
Ungeeignet für Schwangere sind Kombinationspräparate, alkoholhaltige Säfte und Tropfen sowie Medikamente mit neuen, weniger erprobten Stoffen. Selbst viele pflanzliche Arzneimittel und Tees erweisen sich als kritisch. Vor der Medikamenteneinnahme erkundigen sich Schwangere am besten bei ihrem Arzt oder Apotheker. Bei Medikamenten gegen spezielle chronische Beschwerden wissen Fach- und Frauenärzte Rat.