Schnarcher sowie Menschen mit einer chronischen Lungenerkrankung leiden überproportional häufig unter Atemaussetzern im Schlaf, einer sogenannten Schlafapnoe. Ein Überblick über Anzeichen, Diagnose und Therapie.
Atemaussetzer: Anzeichen für Schlafapnoe
Eine Schlafapnoe verursacht in erster Linie einen oftmals unterbrochenen und damit unerholsamen Schlaf. „Bei Patienten mit Schlafapnoe neigen die Atemwege während des Schlafens immer wieder zu Verschluss, was zu wiederholten Atemstillständen – oft für zehn oder gar zwanzig Sekunden – führt“, erläutert Prof. Adrian Gillissen, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lungenstiftung (DLS) und Direktor der Klinik für Lungen- und Bronchialmedizin am Klinikum Kassel. Bei einer Schlafapnoe entspannt sich während des Schlafens die Muskulatur im Rachenraum so sehr, dass die Zunge nach hinten fällt und die Atemwege verengt. Dann wachen die Betroffenen auf.
Folgen der nächtlichen Atemaussetzer
Bleibt eine Schlafapnoe unbehandelt, steigt das Risiko für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Denn der Sauerstoffmangel infolge der Schlafapnoe führt auch zu einer Beeinträchtigung der Herztätigkeit verbunden mit arteriosklerotischen Veränderungen der Blutgefäße, die zunächst unbemerkt bleiben mögen. Die Folgen können Bluthochdruck, Schlaganfälle, Herzinfarkt und weitere Herzerkrankungen sein“, warnt Prof. Gillissen.
Die Schlafapnoe erfordert deshalb eine möglichst frühzeitige, fachärztliche Therapie. Wer regelmäßig unter Schlafstörungen leidet, sollte sich zunächst beim Lungenfacharzt untersuchen lassen. Eine nächtliche Schlafapnoe-Messung mit einem tragbaren Gerät für zu Hause sowie eine Schlaflabor-Untersuchung sichern die Diagnose.
Atemmaske gegen Atemaussetzer im Schlaf
Die effektivste Methode zur Behandlung einer Schlafapnoe ist die CPAP-Therapie (Atemwegs-Überdruckbehandlung, englisch: continuous positive airway pressure). Dabei hält eine Atemmaske durch konstanten Überdruck die Atemwege frei. „Für rund 70 Prozent der Patienten, die nachts eine CPAP-Atemmaske tragen, kann die Lebensqualität deutlich verbessert werden“, betont Prof. Gillissen. Therapiealternativen sind spezielle Unterkieferschienen oder Zungen-Schrittmacher, die das Erschlaffen der Muskulatur im Rachenraum verhindern.