Ein falscher Schritt und schnell ist es passiert: ein Kreuzbandriss. Dann ist Geduld gefragt. Woran man einen Kreuzbandriss erkennt und was Kinder und ihre Eltern in der Genesungsphase beachten sollten.
Kreuzbandriss: Jugendliche und Sportler besonders gefährdet
Das vordere und das hintere Kreuzband stabilisieren das Kniegelenk und sorgen dafür, dass das Knie bei extremen Bewegungen nicht zu sehr ausschert. Kommt es zum Beispiel durch einen Sturz zu einer unnatürlichen Position des Kniegelenks mit massivem Druck auf eines der Bänder, kann es ganz oder teilweise reißen. Der vordere Kreuzbandriss ist eine der häufigsten Knieverletzungen bei sportlich aktiven Kindern und Jugendlichen. Sportarten, bei denen Sprünge und Drehungen, rasche Stopps und Starts die Regel sind, wie Basketball, Volleyball, Tennis und Fußball, führen oft zu solchen Verletzungen. 15- bis 25-Jährige sind besonders gefährdet. Hat sich ein Kind oder Jugendlicher das Knie verletzt, ist es wichtig, den Sport sofort zu beenden und einen Arzt aufzusuchen.
Anzeichen für einen Kreuzbandriss
„Anzeichen für eine Verletzung des vorderen Kreuzbandes sind, wenn das Knie plötzlich nachzugeben scheint und heftig schmerzt. Beim Gehen fühlt sich das Knie wackelig an, oft müssen Betroffene gestützt werden. Das Gelenk kann sofort oder erst nach 24 Stunden anschwellen“, beschreibt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Um die Schwellung zu lindern, können Eltern Eiswürfel in einem Plastikbeutel geben, mit Handtüchern umwickeln und dann auf das Gelenk legen. Das Bein sollte der Verletzte wenn möglich hochlagern, damit das Blut besser abfließt.
Nach Kreuzbandriss: Schritt für Schritt wieder aktiv
Mit verschiedenen Tests, unter Umständen auch Röntgen- und MRT-Aufnahmen, stellt der Arzt fest, ob das Kreuzband ganz oder teilweise gerissen ist und welche Behandlung erfolgen sollte. Für die Diagnose ist es hilfreich, wenn Eltern oder das Kind genau beschreiben, wie es zu dem Unfall kam. „Insbesondere wenn eine konservative Therapie erfolgt, das heißt keine Operation erforderlich ist, muss das Kind Geduld aufbringen, darf Schienen und Ähnliches nicht vorzeitig abnehmen und sollte regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen. Ziel ist es, dass das Knie wieder stabil wird, um Belastungen standzuhalten“, erklärt Dr. Fegeler. Das Knie darf nur Schritt für Schritt wieder belastet werden, entsprechend der Absprache mit dem Kinder- und Jugendarzt. Zusätzlich gelten anfangs Sportverbote, um längerfristige Schäden am Kniegelenk zu vermeiden. In den meisten Fällen verheilt das Kreuzband innerhalb von sechs Wochen.