Die Hirnhautentzündung zählt zu den gefürchtetsten Kindererkrankungen. Bei Säuglingen kündigt sie sich zumeist mit unauffälligen Symptomen an und führt schnell zu lebensgefährlichen Zuständen. Professor Hans-Jürgen Nentwich, ehemaliges Vorstandsmitglied des Berufsverban des der Kinder- und Jugendärzte, erläutert die Erkrankung und erklärt den Stellenwert einer Impfung.
Ursachen einer Hirnhautentzündung
Im Winter und Frühjahr erkranken besonders viele Kinder und Jugendliche an einer Hirnhautentzündung. Auslöser sind verschiedene Viren und Bakterien. Die meisten Fälle gehen auf Mengingokokken der Serogruppen B und C zurück.
Symptome je nach Patientenalter verschieden
Kinder ab fünf Jahren klagen bei einer Hirnhautentzündung über starke Kopfschmerzen und Lichtempfindlichkeit. Werden Sie aufgefordert, den Kopf in den Nacken zu legen oder mit ihren Lippen das Knie zu berühren, hindert sie eine schmerzhafte Nackensteige daran. Hinzu kommen Schüttelfrost und Bewegungsstarre. Bei Säuglingen und Kleinkindern äußert sich die Erkrankung unauffälliger. Sie leiden unter Fieber, Erbrechen oder Krampfanfällen, verweigern die Nahrung oder weinen bei Berührung. Weitere Warnzeichen sind blaue bis bräunliche, stecknadelgroße Hautflecken, die sich nicht wegdrücken lassen.
Schnelles Handeln ist gefragt
„Eine Hirnhautentzündung kann innerhalb kürzester Zeit lebensbedrohlich werden“, warnt Professor Nentwich. Er rät, im Verdachtsfall sofort den Notarzt zu rufen. Von ihm erhält der kleine Patient nach einer kurzen Untersuchung das passende Antibiotikum oder Virenmittel. Warten die Eltern zu lange, drohen Bewegungs-, Hör- und Gehirnschäden.
Impfung als beste Prävention
Erkrankte Kinder sind bereits ansteckend, bevor sich die ersten Symptome zeigen. Vor diesem Hintergrund erweist sich die Impfung als eines der wichtigsten Instrumente im Kampf gegen die Infektionskrankheit. „Impfungen gegen Pneumokokken, Haemophilus influenzae Typ b und Meningokokken C und B schützen vor Hirnhautentzündungen“, informiert Professor Nentwich.