Wenn im Frühling die ersten Haselnusssträucher blühen, beginnt die Leidenszeit der Allergiker. Unter den Betroffenen sind jedes Jahr viele Kinder, die zum ersten Mal Symptome eines Heuschnupfens zeigen. Dr. Volker Schmitt, Sprecher der Apotheker in Bayern, berät Eltern zur Be treuung ihrer Kleinen.
Erste Anzeichen ernst nehmen
Meistens werden Eltern auf die Heuschnupfenerkrankung ihres Kindes aufmerksam, wenn dieses heftig niesend, mit laufender Nase oder brennenden Augen vom Herumtollen im Freien oder vom Spielplatz nach Hause kommt. In diesem Fall ist schnelle Hilfe gefragt, warnt Dr. Volker Schmitt. „Vor allem bei Kindern sollte Heuschnupfen rechtzeitig und individuell behandelt werden“, denn unbehandelt kann sich dieses Leiden zu Asthma entwickeln.“
Medizinische Hilfe
Wer bereits von der Heuschnupfen-Erkrankung seines Kindes weiß, sollte die beschwerdefreie Winterzeit für einen Allergietest nutzen. So ist im nächsten Jahr bekannt, gegen welche Pollen der kleine Patient allergisch ist, und zu welchem Zeitpunkt mit dem Ausbruch der Erkrankung zu rechnen ist. Ungefähr zwei Wochen vorher empfiehlt sich eine vorbereitende Therapie mit Chromoglicinhaltigen Augen- oder Nasentropfen. In der akuten Phase hilft Kindern ab einem Jahr ein Saft aus Dimetinden sowie Nasen- und Augentropfen aus Levocabastin. Zur richtigen Dosis beraten Arzt und Apotheker. Kinder mit Asthma erhalten ein Inhalationsspray. Hilfsmittel und Ratschläge für die richtige Anwendung gibt es in der Apotheke.
Tipps für den Alltag
Da Pollen vor allem morgens fliegen, eignet sich die Abendzeit für ausgiebiges Lüften. Davor sollten die Fenster geschlossen bleiben. Auch Autofahren mit geöffnetem Fenster ist tabu. Stattdessen bewährt sich eine gute Lüftung mit regelmäßig gewechseltem Pollenfilter. Die beste Zeit für Spaziergänge ist nach einem heftigen Regen, wenn das Wasser die Luft rein gewaschen hat. Für eine entspannte Nachtruhe empfiehlt es sich die Pollen abends aus den Haaren zu waschen. Jeder zweite Allergiker reagiert auf Nahrungsmittel, die eine ähnliche Eiweißstruktur tragen wie die allergieauslösenden Pollen. Deshalb sollten zum Beispiel Kinder mit einer Birkenallergie in der kritischen Zeit Haselnüsse, Äpfel, Tomaten und Karotten meiden.