Bis zu 40 Prozent aller Kinder leiden unter Wachstumsschmerzen. Sie befallen nachts die Gelenke und bringen die Kleinen um den Schlaf. Dann helfen Massagen oder ein warmes Bad. Bei morgendlichen Gelenkschmerzen besteht jedoch der Verdacht auf Rheuma, warnt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).
Nachts schmerzen die Gelenke
Wachstumsschmerzen treten vor allem bei Kindern zwischen drei und vier beziehungsweise zwischen acht und zwölf Jahren auf. Die Experten vermuten, dass Wachstumshormone die Ursache dafür sind. Der kindliche Körper produziert sie verstärkt während der Nacht. Die Hormone verursachen dann möglicherweise Spannungsschmerzen an der Knochenhaut. „Typisch für Wachstumsschmerzen ist es, dass sie abends oder nachts auftreten. Morgens sind sie meist überstanden. Auch sportliche Betätigungen sollten dadurch nicht eingeschränkt sein“, erklärt Prof. Hans-Jürgen Nentwich, ehemaliges Vorstandsmitglied des BVKJ. Die Schmerzen treten meist in den Beinen auf, selten sind auch die Hände betroffen.
Beruhigende Worte und tröstende Umarmungen der Eltern helfen über den ersten Schreck hinweg. Massagen oder Dehnungsübungen vor dem Schlafengehen lindern die Beschwerden der kleinen Patienten. Darüber hinaus haben sich auch warme Umschläge oder ein Schaumbad gut bewährt. Bei starken Beschwerden kommen nach ärztlicher Absprache auch für Kinder geeignete Schmerzmittel in Betracht.
Verdacht auf Rheuma
Wenn die Kleinen jedoch morgens steif und unbeweglich sind, sollten Eltern aufmerksam werden. Eine Schonhaltung oder ein Hinken können auf eine rheumatische Erkrankung hinweisen. Sind Fuß-oder Kniegelenke warm und geschwollen, sollten Eltern unbedingt einen Kinder- und Jugendarzt aufsuchen. Dieser stellt mithilfe eines Bluttests fest, ob das Kind an einer so genannten Juvenilen Arthritis leidet. „Eine frühe Erkennung und Behandlung rheumatischer Erkrankungen ist besonders wichtig, um Gelenkschäden zu vermeiden“, warnt der Experte.