Ein unangenehmes Kratzen im Hals, ein leichter Brummschädel und eine laufende Nase – mit dem Herbst beginnt auch die Erkältungszeit. 200 unterschiedliche Viren-Arten können uns in diesen Tagen das Leben schwer machen, indem sie uns eine Erkältung bescheren. Wie man dieser v orbeugt, erläutert Dr. Ursula Marschall.
Füße vertreten und Hände waschen
Tagsüber herrscht T-Shirt-Wetter, nachts und früh morgens ist es aber empfindlich kalt. Was typisch für einen goldenen Herbst ist, löst alle Jahre wieder eine Erkältungswelle aus. Für den Körper sind solche Temperaturschwankungen anstrengend. Eine Erkältung, medizinisch als grippaler Infekt bezeichnet, ist zwar unangenehm, aber meist harmlos. „Vor allem bei einem ohnehin schon angeschlagenen Immunsystem haben Erkältungsviren besonders leichtes Spiel“, erläutert Dr. Ursula Marschall.
Um einer Erkältung vorzubeugen rät die leitende Medizinerin bei der Barmer GEK dazu, die Abwehrkräfte zu stärken. Bewährt haben sich Klassiker wie viel Bewegung an der frischen Luft, ausreichend Schlaf, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Wechselduschen oder Saunagänge. Darüber hinaus empfiehlt Marschall: „Wenn möglich sollte man versuchen, sich von großen Gruppen fernzuhalten und sich regelmäßig, nicht nur nach dem Toilettengang, die Hände zu waschen, um die Virenlast ein wenig zu senken. Denn in öffentlichen Verkehrsmitteln, an Türgriffen und auch an der PC-Tastatur können sich Erkältungsviren befinden, die dann über die Hände, mit denen man sich danach ins Gesicht fasst, übertragen werden.“ Wer dann noch durch mehrmaliges Lüften am Tag trockene Raumluft vermeidet, hat schon eine Menge getan, um einer möglichen Erkältung vorzubeugen.
Abwarten und Tee trinken
Hat es einen dennoch erwischt, heißt es abwarten und Tee trinken – und zwar wörtlich. „Bei ersten Erkältungsanzeichen sollte man sich warm und ruhig halten. Am besten legt man sich mit einer Wärmeflasche ins Bett und trinkt viel lauwarmen Tee. Das hilft sowohl gegen Hustenreiz als auch gegen Kopfschmerzen“, weiß Marschall.Ihrer Erfahrung nach können Hausmittel wie ein Brustwickel oder eine Hühnersuppe durchaus die Beschwerden verbessern. Und bei Fieber haben sich Wadenwickel bestens bewährt.
Sollten die Beschwerden aber nach wenigen Tagen nicht abgeklungen sein oder sich sogar verschlimmern, rät Marschall zu einem Arztbesuch. „Bei einer Erkältung kann es zu einem sogenannten Etagenwechsel kommen. Das heißt, die Krankheitserreger gelangen von den oberen in die unteren Atemwege. Dort können sie im schlimmsten Fall Lungenentzündungen auslösen.“ Vor allem ältere und abwehrschwache Menschen sollten einen Arztbesuch bei Erkältungsbeschwerden deshalb nicht allzu lange aufschieben.