Immer mehr Kinder und Jugendliche klagen über Kopfschmerzen, wie Studien aus Skandinavien zeigen. Eine Gruppe deutscher Ärzte untersuchte, ob sich die Beschwerden lindern, wenn die betroffenen Schüler über die Ursachen von Kopfschmerzen aufgeklärt werden.
Wissen macht gesund
„Im Rahmen einer Schulstunde nahm eine Hälfte der Schüler an einer strukturierten Aufklärung über Kopfschmerzen teil, die andere Hälfte erhielt diese erst zum zweiten Erhebungszeitpunkt sieben Monate später“, erklärt Prof. Dr. Andreas Straube, Präsident der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) das Vorgehen im Rahmen der Studie. Etwa 80 Prozent der teilnehmenden 12- bis 15-jährigen Schüler berichteten über Kopfschmerzen.
Der Vergleich beider Gruppen zeigte: Bei vielen Schülern besserte sich der Kopfschmerz nach der Aufklärung. Durch die Aufklärung war die Chance, in den nächsten sieben Monaten die Kopfschmerzen zu verlieren um 77 Prozent höher als ohne entsprechende Information. Am meisten profitierten die Schüler, die primär an Spannungskopfschmerzen litten.
Mehr Gesundheitserziehung in der Schule
Im Rahmen der MUKIS-Studie (Münchner Untersuchung zu Kopfschmerzen bei Gymnasiasten) untersuchten Münchner Ärzte verschiedener Fachrichtungen 1.700 Schülern aus Münchener Gymnasien. Erhoben wurden sowohl die Häufigkeit von Kopfschmerzen als auch andere Beschwerden. Aufgeklärt wurden die Schüler über die Zusammenhänge zwischen Kopfschmerzen und Lebensgewohnheiten, Stress und körperlicher Aktivität.
Für die Zukunft ist geplant, die erworbenen Kenntnisse in eine größere Studie zur Kopfschmerzprävention einzubringen. Ziel sollte sein, eine solche Gesundheitserziehung als einen festen Bestandteil der Schulerziehung zu etablieren.