Wer zur Arbeit oder in seiner Freizeit mit dem Fahrrad unterwegs ist, tut seiner Gesundheit etwas Gutes. Doch das gilt nur, wenn der Drahtesel richtig auf seinen Besitzer eingestellt ist. Sonst drohen Rücken- und Knieprobleme. Mit den Tipps der Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK) und des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs e.V. (ADFC) kommen Sie sicher und gesund ans Ziel.
Die Haltung macht’s
2013 gab es rund 71 Millionen Fahrräder in Deutschland. Die Drahtesel sind stets einsatzbereit, brauchen kein Benzin und finden überall ein Plätzchen. Egal, ob vor dem Supermarkt, dem Büro oder am Baggersee, die mühselige Suche nach einem Parkplatz entfällt. Darüber hinaus hält das Strampeln fit und beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Übergewicht vor. Doch dafür muss der Drahtesel richtig eingestellt sein. „Die richtige Körperhaltung auf dem Fahrrad ist ein ganz entscheidender Faktor für die Gesundheit – und Fehler können sogar schmerzhafte Folgen haben: Rückenschmerzen und Knieprobleme sind nicht selten“, erklärt Jonas Nienaber, Sportwissenschaftler bei der SBK. Steht der Fuß mit dem Ballen auf dem Pedal, muss das Knie auch auf dem niedrigsten Punkt der Kurbelumdrehung leicht angewinkelt sein. Dann befindet sich der Sattel in der richtigen Höhe. Ungeübte fahren zunächst mit einem niedrigen Gang und einer hohen Umdrehungszahl von 80 bis 90 Umdrehungen pro Minute. Das beugt Knie- und Gelenkschmerzen vor. Wer gut trainiert ist, wählt mit der Zeit einen höheren Gang. Die optimale Umdrehungszahl liegt in jedem Fall zwischen 60 und 100 Umdrehungen pro Minute. Sicherheitsbewusste Radfahrer schützen sich mit einem Fahrradhelm vor Verletzungen. Er sollte sich der Kopfform leicht anpassen und nicht wackeln.
Sicherheit vor Recht
„Rund 45 Prozent der Unfälle, in die Fahrradfahrer verwickelt sind, finden zwischen Radfahrern und Autofahrern statt“, berichtet Martin Jobst vom ADFC-Expertenteam Verkehrssicherheit. Radfahrer sollten sich ihrer Verletzlichkeit gegenüber Kraftfahrzeugen bewusst sein und mit Fehlern anderer Verkehrsteilnehmer rechnen. Fahren Sie deshalb vorausschauend und defensiv. Wer Blickkontakt sucht, vermeidet Missverständnisse. Ein ausreichender Abstand zu Vordermann, Fahrbahnrand und parkenden Autos schafft Zeit, bei Problemen rechtzeitig zu reagieren. Zeigen Sie frühzeitig per Handzeichen an, dass Sie abbiegen wollen. Prüfen Sie, ob andere Verkehrsteilnehmer Sie sehen oder ob Sie sich im Toten Winkel befinden. Im Zweifelsfall lieber bremsen, als auf ein Vorfahrtsrecht bestehen.
Gesunde Ernährung für Radsportler
Hobbysportler auf dem Fahrrad achten auf die richtige Ernährung und genug zu trinken. „Man sollte leicht verdauliche Kost vor und während langen Touren zu sich nehmen. Ich empfehle kleine Snacks wie Äpfel, Bananen und Müsliriegel. Beim Trinken während der Tour gilt die Faustregel: Pro Stunde sollten circa 0,5 Liter in kleinen Schlucken getrunken werden. Bei intensiven Belastungen und/oder starker Hitze kann bis zu ein Liter Flüssigkeit notwendig sein“, empfiehlt Nienaber. Wasser oder Saftschorlen gleichen nicht nur Flüssigkeitsverluste aus, sondern liefern auch wichtige Mineralstoffe.