Gemüse ist bei den meisten Kindern äußerst unbeliebt. Die Kleinen akzeptieren die gesunde Kost eher, wenn sie in den ersten beiden Lebensjahren daran gewöhnt werden. Eltern sollten in dieser Zeit mehrere Versuche starten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Leeds.

Artischocken-Püree im Test

Fakt ist: Gemüse ist gesund. Es versorgt uns mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen. Sein hoher Anteil an Ballaststoffen kurbelt außerdem die Verdauung an. Die meisten Kinder stehen der pflanzlichen Kost aber kritisch gegenüber. Eltern haben oft Probleme, den Kleinen Spinat und Co. schmackhaft zu machen. Dabei kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an. Das haben jetzt britische Wissenschaftler herausgefunden. Die Forscher fütterten 332 Kinder im Alter zwischen vier und 38 Monaten mit Artischockenpüree. Im Untersuchungszeitraum erhielt jedes Kind zwischen fünf und zehn Mahlzeiten mit mindestens 100g des Pürees. Das Ergebnis: Die Kleinen essen Gemüse eher, wenn sie es in den ersten beiden Lebensjahren mehrmals angeboten bekommen. Auf Anhieb war nur jedes fünfte Kind von der Pflanzenkost überzeugt, 40 Prozent lernten sie aber mit der Zeit zu schätzen. Lediglich 16 Prozent der Kinder verweigerten das Gemüse-Püree komplett.

Einen erheblichen Einfluss auf die Menge des gegessenen Pürees hatte das Alter der Testesser. Jüngere Kinder aßen größere Mengen des Artischocken-Pürees als die Älteren. Ein überraschendes Detail des Untersuchungsergebnisses: Ob das Püree pur, gesüßt oder mit Öl serviert wurde, machte für die Kinder keinen Unterschied. Der Trick vieler Eltern, den Geschmack von Gemüse mit anderen Speisen oder Soßen zu überdecken, ist somit wirkungslos.

Je jünger, desto offener für Neues

Doch warum ist das Alter für den Erstkontakt mit Gemüse so wichtig? Laut der Studienleiterin Professor Marion Hetherington sind Kinder unter zwei Jahren offener für neue Erfahrungen. Sie lassen sich eher von fremden Geschmackseindrücken überzeugen. Danach ändert sich das und die Kleinen werden Fremdem gegenüber misstrauisch. Eltern sollten ihren Kindern also in den ersten beiden Lebensjahren möglichst viele Gemüsesorten zum probieren anbieten. Wenn es beim ersten Mal nicht klappt, unbedingt weitere Versuche starten. Dann gewöhnen sich die Kleinen an den ungewohnten Geschmack und finden das Gemüse, das ihnen schmeckt.