Kaffee ist für Viele ein Lebenselixier. Das koffeinhaltige Heißgetränk macht wach, fördert die Konzentration und beugt Krankheiten wie Diabetes vor. Trinkt man ihn jedoch mit Milch, nimmt die gesunde Wirkung ab. Das haben Wissenschaftler der Universität Graz jetzt herausgefunden.
Kaffee kurbelt zelluläre Müllabfuhr an
Kaffee, der Deutschen liebstes Getränk. Insgesamt werden in der Bundesrepublik jährlich circa 73 Milliarden Tassen des Koffeinspenders konsumiert. Studien belegen, dass Kaffee nicht nur ein Genussmittel ist, sondern auch vor Wohlstandskrankheiten wie dem Metabolischen Syndrom oder Diabetes schützt. Was hinter diesem gesundheitsfördernden Effekt steckt, wiesen jetzt Forscher der Karl-Franzens-Universität in Graz nach. Grund ist ein Prozess namens Autophagie. „Es handelt sich dabei um eine Art Selbstverdauungsprogramm, das die Zellen reinigt und entgiftet. Ausgelöst wird diese zelluläre Müllabfuhr vor allem beim kontrollierten Fasten“ erklärt Univ.-Prof. Dr. Frank Madeo.
Bestimmte Ernährungsweisen und Lebensmittel starten dieses Zellprogramm, auch wenn man nicht fastet. Ein Beispiel dafür ist Kaffee. „Innerhalb von einer bis vier Stunden nach dem Konsum wurde in den Modellorganismen die zelluläre Autophagie aller untersuchten Organe – Leber, Skelett-Muskulatur und Herz – stark angekurbelt.“ Dabei ist es egal, ob der Kaffee Koffein enthält oder nicht. Die Forscher vermuten deshalb, dass Polyphenole, also sekundäre Pflanzenstoffe, im Kaffee die Autophagie auslösen.
Milch bremst Autophagie-Prozess
Problematisch für alle Liebhaber von Milchkaffee, Capucchino und Latte Macchiatto: Tierische Proteine hemmen den Autophagie-Prozess. „Trinken Sie deshalb Kaffee mit gutem Gewissen, aber am besten schwarz oder mit pflanzlich basierter Milch, wie Mandel- oder Kokosmilch“, empfiehlt der Experte.