Knackgeräusche, Pfeiftöne oder Rauschen im Ohr: Tinnitus äußert sich in verschiedenen Formen. Manchmal steckt eine Kieferfehlstellung hinter den belastenden Geräuschen.

Lauter Stress

Tinnitus schränkt Betroffene in ihre m alltäglichen Leben stark ein. Denn ständiges oder immer wiederkehrendes Ohrenklingeln stört häufig den Schlaf und belastet die Psyche. Oft löst ein Schalltrauma, zum Beispiel als Folge zu hoher Lautstärke während eines Konzertbesuchs, die Geräusche im Ohr aus. Eine weitere mögliche Ursache sind Verspannungen der Kiefer- und Nackenmuskulatur. „Um den Kopfbereich spannt sich ein komplexes Geflecht aus Sehnen, Muskeln und Nervenbahnen“, erklärt Meric Prause, Kieferorthopädie aus Delmenhorst.

Bei einer Kiefergelenksfehlstellung, der so genannten Craniomandibulären Dysfunktion – kurz CMD – gerät das gesamte Gebilde aus dem Gleichgewicht. „Besonders in Fällen, bei denen die Kiefermuskeln verspannt sind, überträgt sich der Druck auf die Kiefergelenke und von diesen auf den nahgelegenen äußeren Gehörgang“, fügt Prause hinzu. So kommt es manchmal zu Störungen wie Tinnitus.

Mit Schiene zur Ruhe

Zur Therapie von Kieferfehlstellungen eignen sich in erster Linie Aufbissschienen, die Betroffene in der Nacht tragen. Diese fertigen Spezialisten nach individuellem Maß an. „Durch den daraus entstehenden natürlichen Biss gelangt der Kiefer zurück in seine eigentliche Position“, erklärt Prause. „So lösen sich die Spannungen in Kiefergelenk und in den Gesichtsmuskeln. Meist klingen die Tinnitusbeschwerden dann ab.“ Begleitend bietet sich in vielen Fällen eine Physiotherapie an, da diese die Muskulatur im Kiefer-, Nacken- und Rückenbereich lockert.