Paare, die sich ein Kind wünschen, sollten frühzeitig vor der Schwangerschaft ihren Impfstatus prüfen. Infektionskrankheiten wie Windpocken oder Masern gefährden Ungeborene und Babys. Davor warnt der Berufsverband der Frauenärzte (BVF).

Große Impflücken bei Schwangeren

Experten beklagen den mangelnden Impfschutz von Schwangeren in Deutschland. Jedes Jahr fehlt bei circa 40.000 Schwangeren der Impfschutz gegen Windpocken. Lediglich 50 Prozent der werdenden Mütter sind gegen Hepatitis B geimpft, etwa 80 Prozent sind nicht gegen Keuchhusten und Masern geschützt. Nur jede zehnte Schwangere hat in ihrer Kindheit beide Impfdosen gegen Röteln bekommen. Der fehlende Impfschutz der Mutter gefährdet jährlich tausende Ungeborene und Babys.

„Eine Infektion mit Röteln und Windpocken kann das ungeborene Kind bereits in der Gebärmutter schwer schädigen; Hepatitis B, in der Neugeborenenperiode erworben, kann zu lebenslangen, schweren Lebererkrankungen und sogar zu Leberkrebs führen“, warnt Dr. med. Christian Albring, Präsident des Berufsverbands der Frauenärzte. Stecken sich die Ungeborenen mit Keuchhusten oder Masern an, drohen frühzeitige Wehen und Frühgeburten. Bei Neugeborenen führt Keuchhusten häufig zu lebensbedrohlichen Atemstillständen.

Krankenkassen übernehmen Kosten

Um den Nachwuchs vor Infektionen zu schützen, ist der Impfschutz bereits frühzeitig vor der Schwangerschaft aufzufrischen. Es genügt nicht, wenn nur die Eltern des Kindes geimpft sind. In den meisten Fällen stecken sich die werdende Mutter und ihr Kind bei Menschen in ihrer unmittelbaren Nähe an. „Deshalb sollten nicht nur die Schwangere und ihr Partner selbst, sondern auch die Angehörigen des näheren Umfelds wie Großeltern und Geschwister der werdenden Eltern ihren Impfschutz auffrischen, wenn Nachwuchs geplant ist“, erklärt Dr. Albring. Die Kosten zum Schließen der Impflücken übernehmen die Krankenkassen.