Klasse statt Masse – darauf kommt es bei der Ernährung gerade in der Schwangerschaft an. Ernährungsexperten der AOK geben Tipps, worauf Schwangere beim Essen achten sollten.
Kaum erhöhter Bedarf an Kalorien
In den erste n zwölf Schwangerschaftswochen erhöht sich der Bedarf an Kalorien nur ganz unwesentlich. Ab der 13. Woche braucht die werdende Mutter etwa 300 Kalorien mehr am Tag. Das ist so viel, wie in einem einzigen Käsebrot steckt. Wer sich auch vor der Schwangerschaft schon gesund und vielseitig ernährt hat, braucht sich also in den Monaten bis zur Geburt kaum anders zu verhalten als sonst auch.
Erhöhten Nährstoffbedarf decken
Von einigen Nährstoffen brauchen Schwangere allerdings so viel, dass selbst gute Ernährungsgewohnheiten dafür nicht ausreichen. Schwangere sollten bis zum Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels 400 Mikrogramm Folsäure zusätzlich in Tablettenform einnehmen. Auch der Eisen- und Jodbedarf sind erhöht und die Einnahme von Präparaten kann erforderlich sein. Sprechen Sie darüber mit Ihrem betreuenden Gynäkologen.
Tipps für die richtige Ernährung:
Damit die Mutter in der Schwangerschaft wohlauf ist und das Ungeborene gut gedeiht, gilt es, auf Folgendes zu achten:
- Essen Sie viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Mit biologisch angebauten, saisonalen Produkten können Sie die Schadstoff-Aufnahme geringer halten.
- Fettarme, pasteurisierte Milch und Milchprodukte wie Quark, Joghurt und Käse liefern Kalzium und Spurenelemente.
- Besser als tierisches Fett aus Butter, Sahne oder Schmalz ist für Schwangere hochwertiges Pflanzenöl, beispielsweise aus Oliven, Raps oder Sonnenblumen.
- Sparen Sie an Zucker, Süßem, Fastfood und Softdrinks.
- Empfehlenswert sind zwei Portionen Fisch in der Woche. Einmal davon sollte es fettreicher Fisch wie Hering, Makrele oder Lachs sein.
- Wegen der Gefahr einer bakteriellen Infektion mit Listerien sollten Schwangere unbedingt auf frische rohe Milch vom Bauern, auf Rohmilchkäse sowie rohen Fisch verzichten. Auch rohes Fleisch wie Tartar, Mett oder rohe Würste sind wegen der Gefahr einer Infektion mit Toxoplasmen tabu. Listeriose und Toxoplasmose können den Embryo schädigen und zu Fehlgeburten führen.
- Verwenden Sie Jodsalz, das mit Fluorid und Folsäure angereichert ist.
- Trinken Sie ausreichend: Wasser, ungesüßte Kräuter- und Früchtetees eignen sich besonders, ab und zu auch mit Wasser verdünnte Fruchtsäfte.