Apotheken sind ideale Partner für Selbsthilfe- und Patientenorganisationen, vor allem in strukturschwachen Regionen. Auf diese sozialen Aspekte der Arzneimittelversorgung machte der Deutsche Apothekerverband (DAV) anlässlich des Tags der Seltenen Erkrankungen am 28. Februar 2014 aufmerksam.
Apotheker vermitteln Kontakte
Gerade in strukturschwachen Regionen kann es für Patienten mit seltenen Erkrankungen wichtig sein, in ihrer Stammapotheke nicht nur pharmazeutische Informationen zu erhalten, sondern auch den Kontakt mit anderen Betroffenen aus der Umgebung herzustellen. Viele Apotheker legen dazu Flyer und Broschüren aus, halten Vorträge über bestimmte Krankheiten oder kooperieren mit lokalen Selbsthilfegruppen.
„Wer unter einer seltenen chronischen Krankheit leidet, hat es nicht nur schwerer, die passende Behandlung und das richtige Medikament zu finden, sondern auch, sich mit gleichgesinnten Betroffenen auszutauschen“, erläutert DAV-Patientenbeauftragte Claudia Berger. Die Apothekerin aus Völklingen (Saarland) betont: „Die Apotheken sind ideale Partner für Selbsthilfe- und Patientenorganisationen. Ob im persönlichen Gespräch, per Schaufenstergestaltung oder an einem Aktionstag: Patienten- und Selbsthilfeorganisationen können durch die Unterstützung der Apotheker eine breite Öffentlichkeit und eine wirksame Präsentation ihrer Anliegen erreichen. Die Apotheker können ihr eigenes Wissen vermitteln, lernen selbst aber auch viel über den Alltag und die Therapietreue der Patienten dazu.“
Seltene Erkrankungen – vier Millionen Betroffene
Zum Hintergrund: Eine Erkrankung gilt als selten, wenn nicht mehr als fünf von 10.000 Menschen betroffen sind. Derzeit werden 7.000 bis 8.000 Erkrankungen als selten eingestuft. Schätzungen zufolge leiden etwa vier Millionen Menschen in Deutschland an einer seltenen Erkrankung. ACHSE e. V. (Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen) ist in diesem Bereich als Dachverband von Selbsthilfeorganisationen ein wichtiger Ansprechpartner.