Winterliche Kälte belastet das Herz. Herzpatienten sollten Beschwerden, die bei winterlicher Kälte auftreten, unbedingt erst nehmen, rät Prof. Dr. med. Detlef Moka, Erster Vorsitzender des Berufsverbands Deutscher Nuklearmediziner e.V. (BDN).
Beschwerden bei Kälte? Zum Arzt!
Wenn draußen die Temperaturen sinken, ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Das Herz muss dann das Blut gegen einen erhöhten Widerstand pumpen. Gefährlich ist dies vor allem für Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK), da sie bereits über vorgeschädigte Herzkranzgefäße verfügen. Ihre Gefäße am Herzen sind ohnehin verengt. Kälte und Aktivität führen dann leicht zu einer Durchblutungsstörung und zu einer Überlastung des Herzmuskels. Im Extremfall drohen Herzinfarkt oder plötzlicher Herztod.
„Herzpatienten sollten Beschwerden wie Atemnot, Schmerzen oder Druckgefühl im Brustkorb unbedingt ernst nehmen, wenn sie bei winterlicher Kälte auftreten", betont Prof. Dr. med. Detlef Moka vom BDN. Betroffene wenden sich am besten an ihren Arzt, damit dieser die Ursachen der Beschwerden abklärt.
Untersuchung schafft Klarheit
Eine ambulante Untersuchung des Herzmuskels – die sogenannte Myokard-Szintigrafie – zeigt, wie groß die Gefahr eines Herzinfarkts ist und ob ein vorbeugender Eingriff erfolgen muss. Dazu erhält der Patient ein schwach radioaktiv markiertes Medikament in die Vene gespritzt, das sich vorübergehend im Herzmuskel anreichert und die Sauerstoffsättigung widerspiegelt. „So können wir das Ausmaß der Durchblutungsstörung bestimmen", erklärt Moka. Findet der Mediziner dabei keine Durchblutungsstörung des Herzens, ist die Gefahr eines Infarktes bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung mit fast 99-prozentiger Sicherheit ausgeschlossen.