Für Frauen, die nicht stillen können, gibt es so genannte Muttermilchbörsen im Internet. Der Handel mit der Milch ist jedoch gefährlich. Bisher gibt es keine Kontrollen über die Qualität der Säuglingsmilch. Davor warnt der Bundesverband der Kinder- und Jungendärzte (BVKJ).

Keine Kontrollen

Muttermilch bietet für Säuglinge den besten Schutz vor Infektionen und sorgt für eine gesunde Entwicklung. Doch aus unterschiedlichen Gründen können viele Frauen ihr Kind nicht stillen. Auf so genannten Muttermilchbörsen bieten manche Frauen daher ihre eigene Muttermilch gegen eine Bezahlung an. Der Bundesverband der Kinder- und Jungendärzte warnt jedoch vor diesen Geschäften. „Spenderinnen können Medikamente oder Drogen nehmen, ansteckende Krankheiten wie AIDS oder Hepatitis haben. Keine Mutter kann kontrollieren, ob die fremde Muttermilch für das eigene Kind unbedenklich ist“, mahnt Wolfram Hartmann vom BVKJ. Selbst wenn die Muttermilch von einer gesunden Mutter stammt, kann die Milch beim Transport an Qualität verlieren.

Industriell hergestellte Muttermilch

Auch keim- und giftstofffreie Säuglingsmilch entspricht nicht immer den Bedürfnissen des jeweiligen Kindes. „Muttermilch passt sich in ihrer Zusammensetzung stets aufs Neue den Bedürfnissen der Säuglinge an. Kurz nach der Geburt benötigen Babys mehr Nährstoffe als im Alter von einigen Wochen oder Monaten. Die Milch einer Frau, die bereits ein älteres Kind hat, enthält nicht die richtige Nährstoffzusammensetzung für ein Neugeborenes“, betont Hartmann. Müttern, die auf Nummer sicher gehen wollen, rät der Experte auf industriell hergestellte Säuglingsmilch umzusteigen: „Diese kann ohne Bedenken gefüttert werden.“