Seit der Einführung der HPV-Impfung wird über Wirksamkeit und Risiken der Immunisierung diskutiert. Skandinavische Forscher haben nun in einer großangelegten Studie herausgefunden, dass bei einer Impfung kein Risiko für schwere Nebenwirkungen besteht.
Impfung schützt vor Krebs
Gebärmutterhalskrebs ist weltweit die zweithäufigste Krebsform bei Frauen. Häufigster Auslöser für ein Zervixkarzinom ist eine Infektion mit bestimmten Typen des humanen Papillomvirus (HPV). Seit einigen Jahren gibt es verschiedene Impfstoffe, die vor einer Ansteckung schützen. Für Mädchen bis zum Ende des 17. Lebensjahres übernimmt die Krankenkasse die Kosten der Impfung, die möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr abgeschlossen sein sollte.
Doch noch immer sind in Deutschland nur knapp 30 Prozent der jungen Frauen geimpft. „Viele Mädchen haben gefürchtet, dass die Impfung ihnen mehr schaden könnte als nutzen“, erklärt Dr. Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte. „Und auch manche Ärzte waren der Impfung gegenüber bisher skeptisch.“
Keine Angst vor Nebenwirkungen
Für die Studie zu den Nebenwirkungen der HPV-Impfung werteten die Forscher die Daten von 1.000.000 Mädchen zwischen 10 und 18 Jahren aus. Davon waren 300.000 Mädchen gegen die Papillomviren geimpft. Untersucht wurden die Krankenhausaufenthalte der Mädchen bis zu 180 Tage nach der Impfung. Dabei ergaben sich zwischen den Gruppen keine Unterschiede. Prof. Lisen Arnheim-Dahlström vom Karolinska Institut in Stockholm fasst zusammen: „Wir sehen keinerlei Anzeichen dafür, dass mit der HPV-Impfung irgendwelche Risiken für schwere Nebenwirkungen einhergehen.“
Eine weitere Studie aus Australien bestätigt den Schutz durch die Impfung. Dort wird die Immunisierung bereits über die Schulen angeboten. Seitdem sind krebstypische Veränderungen am Gebärmutterhals junger Frauen deutlich seltener geworden.