Lange Zeit galt Osteoporose als typische Krankheit älterer Frauen. Dabei erkranken auch Männer an Knochenschwund. Dann liegt meist eine erbliche Veranlagung, einseitige Ernährung oder Kortisontherapie zugrunde. Darauf weist die Universitätsklinik in Bonn hin.
Erbliche Veranlagung
Knochenschwund ist zwar unter Frauen weiter verbreitet, betrifft aber auch Männer. Oft sind hormonelle Gründe schuld am Ausbruch der Krankheit. „Doch häufiger liegt eine sogenannte sekundäre Osteoporose vor, die sich auf andere Erkrankungen oder deren Therapie zurückführen lässt“, erklärt Robert Pflugmacher von der Universitätsklinik in Bonn.
Bei der sekundären Osteoporose spielen oft erbliche Veranlagungen eine Rolle. Auch häufiger Alkohol- und Nikotinkonsum, eine einseitige Ernährung sowie Leber- und Darmerkrankungen begünstigen den Knochenschwund. Bei Männern, die über einen längeren Zeitraum Kortison einnehmen, sinkt ebenfalls die Knochendichte. „Um den schädlichen Auswirkungen dieser Behandlung entgegenzuwirken, sollten Ärzte ihre Patienten zusätzlich zum Kortison mit Kalzium- und Vitamin-D-Präparaten versorgen“, rät Pflugmacher.
Neue Behandlungsverfahren
Erste Symptome einer Osteoporose sind unklare Rückenschmerzen, eine Abnahme der Größe oder Knochenbrüche nach leichter Belastung. Diese Anzeichen sollten Betroffene stets ernst nehmen und einen Arzt aufsuchen. Nur so kann eine schnelle Behandlung erfolgen.
Neue Behandlungsverfahren wie die Radiofrequenz-Kyphoplastie helfen, eingebrochene Wirbel wieder schonend aufzurichten. Dabei injizieren Ärzte ein gummiartiges Knochenzement über einen kleinen Zugang in den porösen Wirbel. „Im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren verletzten wir die umliegende Wirbelstruktur nicht“, betont der Experte. Schon kurz nach dem Eingriff können Betroffene zurück in den gewohnten Alltag kehren.