Mit Einsetzen des Herbstes verbringen die Menschen wieder mehr Zeit in beheizten Räumen. Die trockene Luft strapaziert die Atemwege und fördert Infekte. Wie man diesen vorbeugt, erklären die Lungenärzte der Deutschen Lungenstiftung e.V. (DLS).
Salz für die Schleimhäute
Wer seine Atemwege schützen will, sollte die Schleimhaut in den Atemwegen feucht und durchblutet halten. Dabei hilft das Inhalieren von Salzlösung – sogenannter Sole. Das unterstützt den Selbstreinigungsmechanismus der Atemwege. Die Flimmerhärchen in der Schleimhaut der Atemwege schlagen schneller. „Fremdstoffe und Krankheitserreger werden effektiver aus den Atemwegen heraus befördert. Gleichzeitig löst sich der Schleim besser, was das Abhusten erleichtert“, erklärt Prof. Harald Morr, Vorstandsvorsitzender der DLS.
„Daher werden Atemwegs-Patienten auch Aufenthalte an der See oder in Salzheilstollen empfohlen. Die Wellness-Industrie hat die Vorteile der Salz-Inhalation ebenfalls längst für sich entdeckt. Mittlerweile bieten viele Hotels und Schwimmbäder ihren Gästen spezielle Sole-Dampfbäder und weitere Anwendungen mit Sole an. In Ballungsgebieten ist sogar der Trend zu beobachten, künstlich geschaffene Salzgrotten zu errichten“, ergänzt der Experte.
Nebenher die Gesundheit fördern
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Sole zu inhalieren. Die klassischen Methoden sind Wasserdampf aus einer Schüssel einatmen, eine Maske benutzen oder über ein Mundstück inhalieren. Demgegenüber hat die sogenannte Sole-Rauminhalation den Vorteil, dass keine zusätzlichen Hilfsmittel nötig sind: Ein Gerät gibt die Sole in die Raumluft ab. Die Inhalation erfolgt also ganz einfach über die Raumluft und die natürliche Mund- und Nasenatmung. „Auf diese Weise lässt sich quasi nebenher ohne Extra-Aufwand etwas für die Gesundheit tun, zum Beispiel während der Arbeit im Büro oder zu Hause beim Zeitungslesen oder Fernsehen – und sogar im Schlaf“, berichtet Morr.
„Im Gegensatz zu herkömmlichen Luftbefeuchtern, die nicht selten gefährliche Keimschleudern darstellen, sind Geräte zur Sole-Rauminhalation technisch so konzipiert, so dass sie die Verbreitung von Bakterien oder Pilzsporen praktisch nicht zulassen. Der erzielte Salzgehalt der Raumluft ist regelbar und kann somit auf individuelle Bedürfnisse und das eigene Wohlbefinden abgestimmt werden. Somit ist die Rauminhalation für Neugeborene genauso geeignet wie für Hochbetagte und alle dazwischen liegenden Altersstufen“, betont der Lungenarzt.