Wer mit Kindern verreist, muss an Vieles denken: Reisebett, Babyphon, Impfungen, eine Notfallapotheke … Doch der Aufwand lohnt sich, denn eine gute Vorbereitung erspart im Urlaub viel Stress.
Apotheke on Tour – die Reiseapotheke
Krankheiten machen keinen Urlaub. Die wichtigsten Medikamente gehören deshalb bei jeder Reise ins Gepäck. „Die Reiseapotheke sollte bei einer Reise mit Kleinkindern besonders gut durchdacht sein", erklärt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der BARMER GEK. Es sollten möglichst nur Medikamente enthalten sein, mit denen man schon gute Erfahrungen gesammelt hat. Welche das genau sind, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Eltern wissen meist am besten, ob der Nachwuchs zu einer Lebensmittelunverträglichkeit neigt oder häufig mit Fieber reagiert. „Der Kinderarzt kann Tipps geben, was auf jeden Fall in die individuelle Notfallapotheke gehört. Er kennt das Kind aus medizinischer Sicht besonders gut und kann im Zweifel auch Tipps geben, welche Medikamente beispielsweise in warmen Ländern geeignet sind", rät Marschall. Folgendes sollte in keiner Reiseapotheke fehlen:
- Fieberthermometer sowie Fieber- und Schmerzmittel, am besten Säfte oder Tropfen
- Mittel gegen leichte Erkältungs- und Magendarmkrankheiten
- Kindergeeignete Insektenabwehrmittel sowie kühlendes Antihistamin-Gel, falls es doch einen Stich gibt
- Nicht brennendes Wunddesinfektionsmittel, Wund- und Heilsalbe
- Verbandsmaterial wie Pflaster, sterile Kompressen, Mullbinde, Pinzette und Schere
Anreisen ohne Stress
Während einer Autofahrt kommt schnell Langeweile auf – vor allem bei Kindern. Es ist daher sinnvoll, sich schon vor der Abfahrt über familienfreundliche Raststätten an der Autobahn zu informieren. Die Kleinen sollten sich während der Pause austoben können, dann fällt das Sitzen im Auto leichter. Ratsam sind Pausen in zweistündigen Abständen. "Auch die Ess- und Schlafgewohnheiten des Kindes können helfen, die Fahrt stressfrei zu gestalten. Kinder, die einen großen Teil der Fahrt schlafen, sind insgesamt ausgeglichener und weniger gelangweilt", so Marschall.
Schneller als über die Straßen geht es durch die Luft. Dr. Marschall empfiehlt für die Zeit an Board einen Zwiebellook, um einer Erkältung vorzubeugen: „Im Flugzeug kann es kühl werden, und am Urlaubsort angekommen ist man vielleicht froh, wenn man das ein oder andere Kleidungsstück ausziehen kann. Wer zu dünn angezogen ist, riskiert schon zu Beginn der Ferien eine Erkältung." Gegen Druck auf den Ohren beim Starten und beim Landen hilft Kauen. Säuglingen erleichtert man den Druckausgleich, indem man sie Fläschchen trinken lässt.
Im Flugzeug ist die Luftfeuchtigkeit niedrig. Kinder und Erwachsene sollten deshalb im Flieger viel trinken, am besten Wasser oder verdünnte Fruchtsäfte. Babys können in den ersten Monaten ausschließlich durch die Nase atmen. Wenn ihre Nasenschleimhäute austrocknen und zuschwellen, ist ihre Atmung erschwert. Kochsalzhaltige Nasentropfen helfen, ihnen das Atmen zu erleichtern.