Eine zu geringe Versorgung mit Vitamin D begünstigt das Ausbreiten von Hepatitis-B-Viren in der Leber. Dafür fanden Forscher des Frankfurter Universitätsklinikums in einer aktuellen Studie Hinweise.
Wenig Vitamin D, viele Viren
Ein Forscherteam des Universitätsklinikums Frankfurt belegte anhand einer Studie, dass ein enger Zusammenhang zwischen einem Vitamin-D-Mangel und der Ausbreitung des Hepatitis-B-Virus in der Leber besteht. Die Wissenschaftler untersuchten über einen Zeitraum von vier Jahren 200 Menschen, die an Hepatitis B litten, aber noch keine Behandlung begonnen hatten. Sie maßen unter anderem die Konzentration von Vitamin D im Blut der Probanden. Von der Studie ausgeschlossen waren Patienten, die auch mit dem Hepatitis-C-Virus, HIV oder Hepatitis D infiziert waren, die exzessiv Alkohol konsumierten oder an Leberkrebs bzw. anderen bösartigen Tumoren litten.
Die Ergebnisse zeigen, dass 37 Prozent der Patienten mit chronischer Hepatitis B einen ausgeprägten Vitamin-D-Mangel aufwiesen, 47 Prozent hatten einen mäßigen Vitamin-D-Mangel. Nur bei 19 Prozent war der Vitamin-D-Level auf einem normalen Niveau. Weitergehende Analysen belegen, dass eine hohe Konzentration von Hepatitis-B-Viren im Blut ein starker Indikator für einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel ist.
Im Winter fehlt es an Vitamin D
Um Vitamin D produzieren zu können, benötigt der Körper Sonnenlicht. Stieg im Sommer die Konzentration an Vitamin D im Blut durch den Einfluss des Sonnenlichtes, sank die Konzentration an Hepatitis-B-Viren im Blut -umgekehrt verhielt es sich im Winter, wenn der Einfluss des Sonnenlichts sank.
„Unsere Resultate legen eine kausale Verbindung zwischen einem Vitamin-D-Mangel und einer hohen Konzentration von Hepatitis-B-Viren im Blut nahe“, Forschungsgruppenleiter Dr. Christian Lange. „In weitergehenden Studien untersuchen wir derzeit, wie Vitamin D konkret zur Behandlung der chronischen Hepatitis B eingesetzt werden kann.“