Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt in den von der Überschwemmung betroffenen Gebieten bestimmte Vorsichtsmaßnahmen, um das Risiko für eine Infektion zu senken. Hygienische Probleme ergeben sich vor allem nach Ende der Überschwemmung.
Impfschu tz überprüfen
Bei Überschwemmungen ist das vordringende Wasser oft mit Krankheitserregern belastet. Wurden beispielsweise Abwassersysteme überflutet, verbreiten sich mit dem Stuhl ausgeschiedene Erreger im Wasser und können zu Magen-Darm-Erkrankungen oder Hepatitis A führen. Für Einsatzhelfer kann deshalb eine Hepatitis-A-Impfung sinnvoll sein. Das RKI rät dazu, Einzelheiten mit dem zuständigen Arzt, zum Beispiel Betriebsarzt, und der örtlichen Gesundheitsbehörde (Gesundheitsamt) zu besprechen. Da beim Aufräumen Verletzungsgefahr besteht, sollten alle Helfer ihren Impfschutz gegen Tetanus überprüfen und wenn nötig aktualisieren.
Krankheitserreger aus dem Wasser können über Hand-Mund-Kontakt oder über offene Wunden in den Körper gelangen. Abwehrgeschwächte Personen, kleine Kinder oder Menschen mit offenen Wunden sollten deshalb nicht an den Aufräumarbeiten teilnehmen. Lassen Sie Ihre Kinder vorsichtshalber nicht in Überschwemmungspfützen oder im Schlamm spielen.
Der wichtigste Schutz ist Händewaschen
Das RKI rät, bei den Aufräumarbeiten Gummistiefel, wasserdichte Handschuhe sowie wasserabweisende Überkleidung zu tragen. So kann das Schlammwasser die Kleidung nicht durchnässen und es entsteht kein Hautkontakt. Waschen Sie sich gründlich die Hände, wenn Sie die Aufräumarbeiten unterbrechen – stets mit sauberem warmen Wasser und Seife. Das gilt besonders vor der Nahrungsaufnahme oder dem Rauchen, da Sie bei diesen Tätigkeiten Keime leicht an den Mund tragen. Die Experten empfehlen, Nahrungsmittel außerhalb der verschmutzen Bereiche einzunehmen. Lebensmittel, die Kontakt mit dem Schmutzwasser hatten, sind nicht mehr genießbar. Konservenbüchsen sollten Sie vor dem Öffnen gründlich mit heißem Wasser und einer Bürste von außen reinigen. Gleiches Vorgehen gilt für Geschirr, das mit Flutwasser in Kontakt kam. Polstermöbel und Teppiche sind zu entsorgen, falls keine desinfizierende chemische Reinigung möglich ist.
Beim Gesundheitsamt informieren
Befreien Sie die verschmutzen Flächen zunächst vom groben Dreck. Spülen Sie die Bereiche dann mit sauberem Leitungswasser ab. Zum anschließenden Säubern eignen sich in der Regel handelsübliche Haushaltsreiniger. Je nach hygienischen Verhältnissen vor Ort kann eine Flächendesinfektion notwendig sein. Das zuständige Gesundheitsamt berät Sie im Einzelfall darüber. Wasser aus Brunnen im Überschwemmungsgebiet sollten Sie erst nach Freigabe durch das Gesundheitsamt wieder zum Bewässern verwenden. Für Gartenbesitzer gilt es zu bedenken, dass Wasser aus Teichen und Bächen nach einer Überschwemmung für das Bewässern von angebautem Gemüse und Obst nicht mehr geeignet ist. Grundsätzlich gilt die Anweisung des zuständigen Gesundheitsamts.