Pro Jahr erleiden in Deutschland rund 260.000 Menschen erstmals einen Schlaganfall. Viele Betroffene wissen mit der Situation nicht umzugehen und reagieren falsch. Wieso bei einem Schlaganfall jede Sekunde zählt, erklärt die Gesundheitsexpertin Dr. Wiete Schramm.
Durchblutungsstörung im Gehirn
Rund 80 Prozent der Schlaganfall-Patienten sind über 80 Jahre alt. Trotzdem kann es auch bei Jüngeren zu der gefährlichen Durchblutungsstörung im Gehirn kommen. Wenn die Gehirnzellen zu wenig Sauerstoff bekommen, drohen sie abzusterben. „Das bedeutet, je schneller und konsequenter der Betroffene versorgt wird, desto größer ist die Chance, Gehirngewebe zu retten“, erklärt Gesundheitsexpertin Wiete Schramm vom TÜV Rheinland.
Typische Beschwerden eines Schlaganfalls sind einseitige Lähmungen, ein Taubheitsgefühl der Gliedmaßen, extreme Kopfschmerzen und Schwindel. Auch bei Sprach-, Seh-, oder Gehstörungen besteht akuter Verdacht auf eine Durchblutungsstörung des Gehirns. Deswegen ist sofort ist ein Notarzt zu rufen, welcher bei Eintreffen über erste Syndrome, Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahme zu informieren ist.
Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten
Bis der Notarzt eintrifft, sollte sich der Betroffene mit leicht erhobenem Oberkörper auf den Rücken legen. Enge Kleidung ist zu lockern und Zahnprothesen sind zu entfernen. Wenn der Patient bewusstlos ist oder sich erbricht, sollten Helfer ihn in die stabile Seitenlage bringen. Der Betroffene darf nichts essen oder trinken, da die Schluckfunktion gestört sein kann. Sollten Atmung oder Puls ausfallen, müssen Helfer Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten.
Damit es gar nicht erst zu einem Schlaganfall kommt, sollte jeder Einzelne Vorsorge betreiben. Deshalb zählt der regelmäßige Gang zum Arzt. „Am wichtigsten ist es die größten Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen, Diabetes und einen erhöhten Cholesterinspiegel zu vermeiden“, so Wiete Schramm abschließend.