Das Universitätsklinikum Freiburg führte ein neues Verfahren zur Nierensteinentfernung durch, bei dem verkleinerte Instrumente zum Einsatz kamen. Das schont den Patienten, denn der Blutverlust und die Verletzung des umgebenden Gewebes sind deutlich geringer als bei anderen Eingriffen.
Laser zerkleinert Steinchen
Große Nierensteine entfernen Ärzte üblicherweise mit der Perkutanen Nephrolithotomie (PCNL). Dabei punktieren die Mediziner die Niere durch die Haut und legen einen Arbeitskanal ins Niereninnere. Der Durchmesser dieses Arbeitskanals beträgt etwa einen Zentimeter. Der Arzt führt ein Spiegelungsgerät (Nephroskop) und einen Laser über den Arbeitskanal in die Niere ein und zerkleinert die Nierensteine mittels Laser. Die kleinen Teilchen spült er mit einer Lösung heraus.
Mini-Instrumente: Kleiner ist schonender
Dr. Martin Schönthaler, Oberarzt in der Abteilung Urologie des Universitätsklinikums Freiburg, führte den Eingriff im April mit deutlich verkleinerten Instrumenten durch. Bei gleichem Grundprinzip reduzierte sich der benötigte Durchmesser des Arbeitskanals auf einen Millimeter. Das schont den Patienten. „Das sehr dünne Laser-Nephroskop-System ermöglicht nicht nur eine einfache und präzise Punktion der Niere, auch der Blutverlust und die Verletzung des umliegenden Gewebes sind deutlich niedriger als bei anderen Systemen“, erklärt Dr. Schönthaler. Patienten müssen nach dem Eingriff keine Drainage mehr gelegt bekommen, die die Wundflüssigkeit ableitet, da weniger Flüssigkeit anfällt. Mit den Mini-Instrumenten können Nierensteine bis zu einer Größe von zwei Zentimetern vollständig entfernt werden. „Für den Patienten hat das Verfahren den Vorteil, dass er sich schneller von der Operation erholt und wegen der hohen Entfernungsrate meist keine zweite Behandlung notwendig ist“, erläutert Dr. Schönthaler abschließend.